Ein Degerlocher Lehrer-Ehepaar beackert nebenberuflich einen Weinberg am Schimmelhüttenweg, der beinahe so groß ist, wie ein Fußballfeld. Im Video berichtet Thomas Wolfrum, was es bedeutet, diese harte Arbeit freiwillig auf sich zu nehmen.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Degerloch - Viele Menschen träumen wohl hin und wieder davon, einen eigenen Weinberg zu besitzen. Thomas Wolfrum und seine Frau Barbara Knobloch-Wolfrum können einen Haken hinter diesen Traum setzen. Doch damit das Ehepaar selbst gepflückten und verarbeiteten Wein von den eigenen Reben trinken und verkaufen kann, geht viel Freizeit drauf.

 

„Es bedeutet drei- bis viermal mehr Arbeit, an terrassierten Steillagen Wein anzubauen als auf geraden Flächen“, sagt Thomas Wolfrum (61). Der hauptberufliche Berufsschullehrer wurde durch seine Frau zum nebenberuflichen Weinbauern: Deren Großeltern und Eltern haben dem Lehrer-Ehepaar den 53 Ar großen Weinberg am Schimmelhüttenweg vermacht – das entspricht knapp einem Fußballfeld.

Die Arbeit ist anstrengend und hart

Wenn das Ehepaar in seinem Weinberg am Schimmelhüttenweg zu Gange ist, bedeutet das harte körperliche Arbeit. Allein die 300 Stäffele zu bewältigen, ist nicht ohne. „Die meiste Arbeit macht ein Weinberg zwischen Februar und Juli“, sagt Thomas Wolfrum. Am Ende des Winters müssen die Reben zurückgeschnitten werden, im Frühjahr und Sommer steht das Entfernen überflüssiger Triebe an. Denn die Pflanzen brauchen genügend Luft und ausreichend Sonne, um süße Trauben hervorzubringen. Im Oktober beginnt die Lese – und anschließend die Arbeit im Weinkeller. Die Wolfrums keltern Trollinger, Merlot, Sauvignon Blanc und Herold und stellen daraus verschiedene Weine sowie einen Secco her. Diese werden im eigenen Hofladen an der Großen Falterstraße verkauft.

Fragt man Barbara Knobloch-Wolfrum (60), warum das Paar die anstrengende und zeitintensive Arbeit auf sich nimmt, sagt sie: „Die körperliche Anstrengung ist ein Ausgleich zum Alltag. Manche gehen ins Fitness-Studio, wir gehen an unseren Weinberg.“ Außerdem bereite es dem Paar Freude, die Kulturlandschaft zu erhalten. Und natürlich schmecke der eigene Wein einfach besser als der aus dem Supermarkt.