War das Weindorf von Anfang an ein so gemütliches Fest?
Fritz Currle: Ja, und das geht wieder auf Uli Faerber zurück: Er wollte von Anfang an ein „Volksfest ohne Verstärker“. Er sagte: „Die Leut‘ müsset sich unterhalten können.“ Und so ist es bis heute. Die Leute wollen sich hinsetzen und mit ihrem Gegenüber ins Gespräch kommen.
Hat sich die Einstellung der Gäste zum Wein verändert?
Christel Currle: Vor etwa zwanzig Jahren ging es weg vom Standardprogramm: trockener Trollinger mit Lemberger, trockener Riesling, Schillerwein und so weiter. Das brauchen wir zwar nach wie vor – aber ein Schritt nach oben war nötig.
Eine Szene aus dieser Zeit hat sich mir eingeprägt: Ein Ehepaar mittleren Alters stand mit je einer Breuninger-Exquisit-Tasche vor unserer Laube. Ich fragte, ob ich Ihnen etwas anbieten könne. Sie antworteten: „Wenn mer’s net aus der Blumenvase trinken müsset, dann scho.“ Dann habe ich zum ersten Mal zwei Stielgläser hingestellt und gefragt, ob sie damit zufrieden sind. Das waren sie.
Fritz Currle: Auch heute gibt es aber noch Anbieter, die nur Trollinger haben…
Christel Currle: …und auch heute trinken viele lieber aus dem Henkel-Glas. Nach dem dritten oder vierten Viertele finden die das eben etwas einfacher (lacht).