Seit dem ersten Weindorf vor 40 Jahren ist das Uhlbacher Weingut Currle mit dabei. Ein Gespräch mit Vater Fritz und seiner Tochter Christel, heute Inhaberin, über das Weindorf im Wandel der Zeit.

Stuttgart - Trollinger aus Plastikfässern, Schmalz- und Käsebrote – so ging es einmal los. Fritz Currle und seine Tochter Christel erzählen, wie sich das Weindorf mit den Jahren verändert hat

 
Herr Currle, Sie waren schon beim ersten Weindorf 1976 dabei. Erinnern Sie sich, wie es dazu kam?
Fritz Currle: Die Innenstadtwirte hatten sich damals beklagt, dass sie in der Zeit vom Wasen keinen Umsatz machen. Sie wollten einen Ausgleich. Gleichzeitig hatte Peer-Uli Faerber, der damalige Verkehrsamtsleiter, den Auftrag vom Gemeinderat, die Innenstadt zu beleben. So kam eins zum anderen. Übrigens: Das Weindorf war zunächst also nur für die Innenstadtwirte vorgesehen und nicht für die Weingärtner.
Wie kamen Sie denn zu Ihrer ersten Laube?
Fritz Currle: Faerber stellte die Prototypen der Lauben im Kursaal vor, hielt eine flammende Rede, alle waren begeistert. Bis zu dem Punkt, als er sagte, dass jede Laube 6000 DM kosten soll – da hat niemand mehr geklatscht, da sind alle abgehauen. Faerber war heilfroh, dass wir ihm als eine der wenigen zwei Lauben abkauften. Wir sind damit voll ins kalte Wasser gesprungen.
Und hat sich der Sprung gelohnt?
Fritz Currle: Anfangs überhaupt nicht! Das Wetter war furchtbar: Kalt, regnerisch, und Leute kamen auch keine! Weil es so kalt war, haben wir entgegen der Vorschrift eine Folie um die Laube gezogen, damit es nicht mehr so zieht. Zu meiner Frau sagte ich damals: „Als Gast würden mich hier keine zehn Pferde hinbringen!“
Was lief den so schief, vom Wetter abgesehen?
Fritz Currle: Es war eben ein ganz neues Fest, die Leute wussten gar nicht, was auf sie zukommt. Deshalb waren sie nicht bereit, zu investieren.