Die Württemberger Weinmeisterschaft im Pressehaus beginnt mit sechs Weinen für weniger als 10 Euro. Ob rebsortenrein oder Cuvée: Alle Weißweine im Wettbewerb haben ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis – und sind noch zu haben.

Lokales: Matthias Ring (mri)

Rechtzeitig zum Beginn der Arbeit in den Keltern und Kellern geht die Württemberger Weinmeisterschaft von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten in die neue Saison. Erneut haben sich unsere Weinkolumnisten in Blindverkostungen durch mehr als 120 eingereichte Weine probiert und sechs Finalisten in vier Kategorien herausgeschmeckt. Unterstützt wurden sie von Dieter Blankenhorn, Direktor der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg. In der ersten Runde der Weinmeisterschaft, deren Sieger von unseren Leserinnen und Lesern bestimmt werden, stehen Weißweine bis 10 Euro zur Wahl. „Sechs Weine, die unterschiedlicher kaum sein könnten und dennoch repräsentativ für Württemberg sind“, wie Holger Gayer, Geschäftsführender Redakteur unserer Zeitung und Moderator der Online-Weinproben sagt.

 

Der 90° Südwest Leingartener Riesling der Privatkellerei Hirsch wird als „Mainstream im besten Sinne“ beschrieben. Für Christian Hirsch gilt dies durchaus als Lob, zumal auch von perfekt ausbalanciert die Rede ist. Wie man das erreicht, fragt Holger Gayer. „Mit 50 Prozent Wissen und 50 Prozent Bauchgefühl“, sagt Hirsch. Frieder Schäfer von der Privatkellerei Eberbach-Schäfer bezeichnet sich selbst zwar als Wengerter, hat aber auch kein Problem damit, vom Moderator „Alchimist“ genannt zu werden, zumal Schäfer auch Parfüms kreiert. Er berichtet von komplexen mikrochemischen Prozessen, aber auch von der Vorarbeit im Weinberg, wenn man die grünen Noten von Paprika des Sauvignon Blanc erhalten will wie beim 2021er Lauffener Riedersbückele. Grundsätzlich aber stellt sich die Frage, wie frisch die Weißweine in Zeiten des Klimawandels bleiben können. Christian Hirsch glaubt an die Zukunft von pilzresistenten Piwis, die er „robuste Rebsorten“ nennt.

Wein mit wuchtigen Nussaromen

Von „Zukunftsfähigkeit“ spricht auch Christian Kaiser von der Genossenschaft Lembergerland. Um die Wengerter bei ihrer nachhaltigen Arbeit in den terrassierten Steillagen des Enztals zu unterstützen, kann man Anteile im „Genossenschaftskollektiv“ erwerben. Der Grauburgunder aus dem Lembergerland ist wie alle Weine aus der Edition „Meisterwerk“ in Holz ausgebaut und bekommt dadurch wuchtige Nussaromen. Ganz anders der Grauburgunder von den Weingärtnern Cleebronn-Güglingen, der „schlank und frisch daherkommen soll“, so der Geschäftsführer Axel Gerst. Im Zabergäu werden die Mitglieder der Genossenschaft für zu viel Mostgewicht inzwischen sogar „bestraft“, bekommen also weniger Geld, wenn zu viel Grad Oechsle im Spiel sind.

„Einen Wein, der nicht aneckt und zu allen Anlässen passt“ wollte man mit der 325 n.n. Weißwein-Cuvée trocken, wie Petra Hammer vom Collegium Wirtemberg sagt. Dafür hat man Weißburgunder und Chardonnay kombiniert, zwei Rebsorten, die immer mehr gefragt seien. Einen reinen Weißburgunder schickt Christoph Klopfer ins Rennen. In den 80ern hatte sein Vater diese Rebsorte, die auch im Remstal immer wichtiger werde, das erste Mal gepflanzt. „Rein“ ist der Wein auch in dem Sinne, weil man im 500 Jahre alten Familienbetrieb inzwischen biodynamisch arbeitet.

Alle sechs Weingüter, die von Regisseur Ingo Dalcolmo und der Kamerafrau Bianca Menzel auch mit Filmeinspielern vorgestellt werden, überzeugen mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Nun haben die Leserinnen und Leser die Wahl bis zur nächsten Runde am 21. Oktober, wenn sechs Weißweine ab 11 Euro verkostet werden. Projektleiter Nico Bosch weist darauf hin, dass es für alle vier Weinpakete in unserem shop711.de noch Restkontingente gibt.