Die Weinstädter Floriansjünger feiern den 35. Geburtstag ihrer Nachwuchsgruppe, die älter ist als die der Aktiven. Deren Jugendwartin Stephanie Stütz berichtet im Interview über die Entwicklung und den Stellenwert der Jugendarbeit.

Noch vor der Freiwilligen Feuerwehr Weinstadt ist vor 35 Jahren die Jugendfeuerwehr gegründet worden. Deren Jugendwartin Stephanie Stütz berichtet im Interview über die Entwicklung und den Stellenwert der Jugendarbeit bei den Floriansjüngern.
Frau Stütz, hat die gemeinsame Jugendarbeit dazu beigetragen, dass auch die Aktiven näher zusammengerückt sind?
Nach ihrer Gründung vor 35 Jahren hat die Jugendfeuerwehr Weinstadt die ortsteilübergreifende Kooperation vorgelebt. Im Zuge des Zusammenschlusses von Beutelsbach, Endersbach, Großheppach, Schnait und Strümpfelbach zu Weinstadt wurde dann 1987 auch eine gemeinsame Feuerwehr gegründet. Diese konnte schon auf der gemeinsamen Jugendarbeit, guten Kontakten untereinander und einem gewissen Zusammengehörigkeitsgefühl durch die Nachwuchsarbeit aufbauen. Die Jugendarbeit hatte hier also eine Vorreiterrolle und trägt bis heute ganz wesentlich zum guten Teamgeist in der Feuerwehr bei – schließlich kennen sich die meisten Mitglieder durch die Jugendfeuerwehr schon seit Kindheitstagen.
Wie hat sich die Jugendwehr entwickelt?
Angefangen hat alles im März 1980 mit der ersten Idee, eine Jugendfeuerwehr zu gründen. Nach vielen organisatorischen Gesprächen konnten die Jugendleiter und Jugendlichen die Arbeit wenig später aufnehmen. Schon damals standen Spaß, Engagement im Ehrenamt und Teamgeist an erster Stelle. Auch die altersgerechten Übungen, gemeinsame Ausflüge oder Zeltlager waren Teil des Programms. Natürlich hat sich vor allem die Technik in den 35 Jahren weiterentwickelt. So können die Jugendlichen heute mit modernsten Geräten arbeiten, die auch im Einsatz genutzt werden. Auch die Uniformen haben sich weiterentwickelt. Vor rund 30 Jahren besaß jeder Jugendliche einen Overall. Heute sind sie mit einer modernen Kombination aus Helm, Jacke, Hose und Stiefeln ausgerüstet, welche auch im Dunkeln durch Reflektorstreifen zu erkennen ist. Das Wichtigste ändert sich aber nie: Es entstanden und entstehen echte Freundschaften, in denen man sich in jeder Situation aufeinander verlassen kann.
Was wäre die Feuerwehr ohne ihre Jugend?
Ohne die Jugendfeuerwehr würde die wichtigste Nachwuchsquelle der Freiwilligen Feuerwehr Weinstadt wegfallen. Rund 90 Prozent der Neuzugänge in unseren Einsatzabteilungen stammen aus der Jugendfeuerwehr. Die gesetzliche Aufgabe der Stadt, eine leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen, wäre derzeit ohne die Jugendarbeit der Feuerwehr kaum erfüllbar.
Was müssen interessierte Jugendliche mitbringen, um beizutreten?
Man muss mindestens zehn Jahre alt sein und in Weinstadt wohnen, um bei unserer Jugendfeuerwehr mitzumachen. Bis man 17 Jahre alt ist, kann man dabei bleiben. Danach kann man in die Einsatzabteilungen eintreten. Genauso wichtig ist, dass man viel Spaß an der Arbeit im Team mitbringt und gerne an der frischen Luft arbeitet. Erfahrung mit Technik braucht man nicht. Bei den Übungsabenden, die alle zwei Wochen dienstagabends stattfinden, lernen die Jugendlichen, mit der Feuerwehrtechnik umzugehen. Übrigens ist die Teilnahme kostenlos und die Ausrüstung wird gestellt. Schließlich ist die Feuerwehr wie auch deren Nachwuchsabteilung eine Einrichtung der Stadt Weinstadt.