Die „Unified Mannschaft“ der Sportgemeinschaft Weinstadt und der Diakonie Stetten präsentiert sich im Stadion Benzach in bester Verfassung.

Wer jemals als Zuschauer dabei war, der kann sich nur anstecken lassen von der Begeisterung, dem Enthusiasmus und der Fröhlichkeit, die bei einem Fußballturnier mit behinderten Menschen allgegenwärtig zu spüren sind.

 

So auch im April des vergangenen Jahres, als im Soccer Olymp in Fellbach-Schmiden die Special Olympics Baden-Württemberg stattfanden – und 220 Kicker mit geistiger Beeinträchtigung als beinharte Verteidiger oder Flügelflitzer zugange waren.

Rekordverdächtig: 24 Spieler mit dabei

Mit dabei waren auch etliche Akteure der seit 2019 bestehenden inklusiven Fußballmannschaft der Sportgemeinschaft Weinstadt und der Diakonie Stetten. Für diese Kicker ging es nun erneut um Tore und Titel. Denn sie gehören zur „Unified Mannschaft“, die aus Spielern der Special Olympics Mannschaft des Vereins, Ü-32-Spielern und weiteren Interessierten besteht. Beim letzten Ligaspiel gegen andere inklusive Mannschaften aus der Region im Stadion in Weinstadt-Benzach präsentierte sich die Mannschaft in bester Verfassung.

An der Liga, welche in die zwei Leistungsgruppen A und B aufgeteilt ist, nahmen insgesamt elf Mannschaften aus Württemberg mit rund 150 Spielern teil. Mit rekordverdächtigen 24 Spielern – zehn Spieler mit Behinderung und 14 Spieler ohne Behinderung – vertraten die erste und zweite Mannschaft der inklusiven Fußballabteilung der SG Weinstadt die Vereinsfarben würdig und trugen Siege davon.

„Beide Teams unserer Unified Mannschaft traten mannschaftlich geschlossen auf und waren wahnsinnig motiviert“, erzählt Sebastian Müller von der Diakonie Stetten, einer der Trainer der Unified-Mannschaft der SG-Weinstadt. „Es waren auch viele Zuschauer da, die mit den Mannschaften nichts zu tun hatten, sondern einfach neugierig waren und das hat uns natürlich sehr gefreut“, so Sebastian Müller.

Daneben sei auch die Präsidentin des Sportkreises Rems-Murr, Simone Schneider-Seebeck, dabei gewesen. „Es war eine riesengroße inklusive Veranstaltung und hat sehr viel Spaß gemacht“, erzählt Jan Bauer, Heilerziehungspfleger in einer Wohngemeinschaft der Diakonie Stetten in Weinstadt und ebenfalls Trainer der Unified Mannschaft.

Goalgetter Maximilian Reinhold, hier jubelnd bei den Special Olympics im April 2024 im Soccer Olymp in Schmiden. Foto: Gottfried Stoppel

210 Goldmedaillen wurden an die Sportler sowie Helferinnen und Helfer verteilt, die der Sportkreis Rems-Murr stiftete. „Es sollte jeder, der gespielt und geholfen hat, bedacht werden“, betont Bauer.

Aus einem Projekt, das anfangs aus der Diakonie Stetten hervorging und von der SG Weinstadt unterstützt wurde, ist eine ganz besondere Kooperation entstanden. „Die Diakonie Stetten und die SG Weinstadt arbeiten inzwischen eng zusammen und es ist schön zu sehen, wie sich alle für das gemeinschaftliche Sporterlebnis einsetzen“, sagt Jan Bauer.

Spielfelder sind kleiner als gewöhnlich

Jeden Montag trainieren die Sportler der Unified Mannschaft für eineinhalb Stunden zusammen, auch in den Ferien. Die meisten Spieler kommen direkt nach der Arbeit zum Training. Bauer: „Es sind inzwischen viele Freundschaften entstanden und gewachsen, und vor allem auch die Zeit vor und nach dem Training ist besonders wertvoll.“

Die Spielfelder beim Turnier sind etwas kleiner als gewöhnlich. Bei den Spieltagen lautet eine der wichtigsten Regeln, dass jeder Spieler, der im Training teilnimmt, auch bei den Spieltagen spielen darf. „Wir haben jeweils zwei Mannschaften in den Unified Teams, weil uns wichtig ist, dass jeder Spieler unabhängig seiner Leistung zum Zug kommt“, erklärt Jan Bauer.