Die Digitalisierung schreitet in immer mehr Lebensbereichen voran. Damit ältere Generationen nicht abgehängt werden, hat der Stadtseniorenrat Weinstadt ein neues Projekt gestartet.

Weinstadt - Was bedeuten denn die Symbole hier?“, rätselt Marianne Escher . Es ist das erste Mal, dass die 64-Jährige einen Tablet-PC in den Händen hält. Gänzlich unbekannt ist ihr ein solches Gerät nicht. Von anderen, die es benutzten, kenne sie es bereits. „Meine Cousine etwa hält damit mit ihren Kindern in Hamburg und Schweden Kontakt. Das finde ich eine tolle Sache“, sagt sie. Um zu erfahren, was man damit noch so alles machen kann, ist sie an diesem Freitag zum Start des Projektes „Tablet-PCs für Seniorinnen und Senioren“, das der Stadtseniorenrat Weinstadt mit der Stiftung Digitale Chancen und dem Kommunikationsunternehmen Telefónika Deutschland umsetzt, in die Columbus-Begegnungsstätte in Weinstadt gekommen.

 

Zwei Geräte bleiben dauerhaft in der Begegnungsstätte

Im Rahmen des Projekts erhält der Seniorenrat von seinen Partnern zehn Tablets gestellt, an denen sich die Begegnungsstättenbesucher bis Jahresende ausprobieren können. Zudem bieten Stiftungsmitarbeiter Einführungskurse an. Zwei der Geräte werden auch nach dem Projekt in der Begegnungsstätte verbleiben.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Joachim Pfeiffer und der Oberbürgermeister Jürgen Oswald, die bei der Übergabe der Geräte dabei sind, begrüßen die Initiative. Damit sei der Seniorenrat dem Gemeinderat voraus, der im Sinne des papierlosen Arbeitens erst im Oktober mit Tablets ausgestattet werde, lobt der OB, während Pfeiffer die anwesenden Senioren neugierig auf die Nutzung der Tablets macht: „Ich glaube, dass sie gerade Senioren eine viel bessere und längere Teilhabe ermöglichen“, sagt Pfeiffer, „beispielsweise können damit Blutzuckerwerte online mit dem Arzt ausgetauscht werden, ohne dass man dazu in die Praxis gehen muss. Oder man kann Überweisungen von daheim tätigen.“

Unbefangen testen Senioren verschiedene Funktionen aus

Dass dies längst noch nicht alles ist, was via Internetzugang mit einem Tablet erledigt werden kann, zeigt der Bundestagsabgeordnete in der anschließenden ersten Einführungsrunde den Senioren persönlich. So führt er Gerhard Steiner und Friedrich Hochradner etwa vor, wie per VVS-App nicht nur der Fahrplan eingesehen, sondern auch gleich ein Ticket geordert werden kann. Die beiden Herren, 78 und 84 Jahre alt, sind gleichermaßen erstaunt und machen sich sofort unbefangen daran, weitere Funktionen des Geräts zu testen.