Dreikönigstag in Bayern, eigentlich herrscht noch nachweihnachtliche Stimmung. Doch im 6800-Einwohner-Ort Weisendorf erschüttert ein Verbrechen die Menschen: Ein 14 Jahre altes Mädchen stirbt. Unter Verdacht: der Bruder.

Eine 14 Jahre alte Jugendliche ist am Freitag bei einer Gewalttat in Mittelfranken getötet wurden. Ihre 41 Jahre alte Mutter erlitt schwere Verletzungen. Unter Tatverdacht steht der Bruder des Mädchens: Der 17-Jährige wurde am Freitag kurz nach der Tat „in Tatortnähe“ vorläufig festgenommen, wie ein Polizeisprecher sagte.

 

Dreikönigstag in Bayern - ein Feiertag, der die Weihnachtszeit und die Ferien eigentlich abschließt. In vielen Wohnzimmern leuchtet noch einmal der Christbaum, Sternsinger-Gruppen sind vor allem in den ländlichen Gegenden des Freistaats unterwegs.

Doch am Morgen eilte die Polizei ins gepflegte Wohngebiet in Weisendorf nahe Erlangen. Ein Notruf war eingegangen - „aus dem Umfeld“ der Familie, wie der Sprecher sagte. Im Haus fand die Polizei das Mädchen.

Die 14-Jährige starb dem ersten Eindruck nach durch einen spitzen, scharfen Gegenstand, vermutlich ein Messer, wie der Sprecher sagte. Die Mutter kam schwer verletzt ins Krankenhaus, es bestand jedoch keine Lebensgefahr. Die verletzte Mutter war von der Polizei außerhalb des Hauses gefunden worden. Am Nachbarhaus gab es Blutspuren. Möglicherweise stammen sie von der Frau. Es müsse nun ausgewertet werden, von wem das Blut stamme und wie es im Zusammenhang mit der Tat einzuordnen sei, sagte der Sprecher.

Der Tatort und die Straße davor waren abgesperrt

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei waren die Frau und die beiden Jugendlichen zum Tatzeitpunkt alleine im Haus. Zum Vater der Kinder machte die Polizei keine Angaben.

Was genau in dem Haus passierte, ob es lauten Streit gab, ob Mutter oder Tochter zuerst attackiert wurden, ob der Sohn fliehen wollte oder sich bereitwillig festnehmen ließ - das blieb zunächst ebenso im Dunkeln wie ein mögliches Motiv. Man stehe noch am Anfang der Ermittlungen, sagte der Sprecher.

Auch am Nachmittag arbeiteten noch Expertinnen und Experten der Spurensicherung in ihren weißen Monturen in der Doppelhaushälfte, zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei waren vor Ort. Die Kripo Erlangen hatte die Ermittlungen übernommen. Wie es mit dem festgenommenen 17-Jährigen weitergehen sollte, war zunächst unklar.

Der Tatort und die Straße davor waren abgesperrt. Nachbarn aus den angrenzenden Häusern waren keine zu sehen. Nur vereinzelt liefen Menschen vorbei. Weisendorf hat gerade einmal 6800 Einwohnerinnen und Einwohner. Am Nachmittag stand eine Kerze nahe dem Tatort - eine schwarze Schleife war darum gebunden und eine rote Rose daran befestigt.