Acht Hektar an zusätzlicher Wohnfläche sehen die Pläne vor.

Weissach - Wo kann Weissach in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiter wachsen? Das regelt ein „Flächennutzungsplan“, den Verwaltung und Gemeinderat derzeit überarbeiten. Bis zum Jahr 2035 soll er dann das Wachstum der Gemeinde regeln.

 

Denn, dass eine solches Vergrößerung notwendig ist, daran lässt die Verwaltung keine Zweifel. „Für die Gemeinde Weissach blieb der prognostizierte Bevölkerungsrückgang aus“, heißt es in einer Stellungnahme aus dem Rathaus. „Derzeit besteht ein sehr großer Bedarf an Wohn- und Gewerbeflächen.“

Fünf Hektar für Gewerbe

Acht Hektar neue Wohnbaufläche will Weissach daher in den nächsten 15 Jahren erschließen. Mit 6,7 Hektar nimmt dabei das Neubaugebiet „Rutesheimer Straße Süd“ im südlichen Teil von Weissach den größten Anteil ein. Im Flachter Westen sind in der Kirchbergstraße ein weiterer Hektar vorgesehen, in der Flachter Straße in Weissach ein weiterer halber Hektar. Für Gewerbe sieht der Flächennutzungsplan 4,8 zusätzliche Hektar im Neuenbühl in Flacht vor.

Im Gemeinderat hat vor allem die Unabhängige Liste Bedenken gegen diese Pläne. „Flächenverbrauch ist das größte Umweltproblem  in Baden-Württemberg“, schimpft deren Rätin Susanne Herrmann. „Ich bin für den Erhalt und das Bewahren der Umwelt“, erklärt Herrmann in ihrer Stellungnahme.

Die anderen Fraktionen bekunden bei der Diskussion dagegen ihre Zustimmung. „Diese Kritik lässt sich leicht sagen, wenn man bereits gebaut hat“, sagt Andreas Pröllochs, der Chef der Bürgerliste, in Richtung der Unabhängigen Liste. „Mein Plädoyer ist daher: wir müssen moderat wachsen.“ Das gelte auch für das Gewerbegebiet Neuenbühl. „Damals habe ich mich dagegen ausgesprochen“, erklärt Pröllochs. „Aber wenn ich jetzt sehe, was für eine Chance die Betriebe dort aufgegriffen haben, liegt es in unserer Verantwortung, dafür auch weiterhin die Rahmenbedingungen zu schaffen.“

Jetzt kann jeder Stellung nehmen

Auch der Freie Wähler Steffen Lautenschlager plädiert für moderates Wachstum. „Das Stichwort ist akzeptables Maß“, sagt er. Bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung hat sich der Weissacher Gemeinderat schließlich in jüngster Sitzung für den Flächennutzungsplan ausgesprochen.

Damit ist er aber noch nicht beschlossen. Denn jetzt können die Öffentlichkeit und Behörden dazu Stellung nehmen, anschließend muss der Gemeinderat die Stellungnahmen auswerten. Am Schluss muss das Landratsamt den Plan genehmigen – frühestens 2018 wird das der Fall sein. Dann könnte auch die langersehnte Erweiterung des Parkplatzes bei der Strudelbachhalle kommen. Denn die ist ebenfalls im Flächennutzungsplan enthalten.