Nach zwei Jahren ist ein Ende der Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt absehbar. Vorher wartet aber eine erneute Vollsperrung.

Weissach - Reichlich Nerven kostet das die Flachter und alle, die derzeit durch den Ort müssen. Zum Beispiel mit dem Bus. „Aktuell kommt es auf den Linien 634, 635 und 636 zu Verspätungen aufgrund von mehreren Baustellen in Weissach und Flacht“, teilte das Weissacher Busunternehmen Wöhr-Tours am Montagabend mit.

 

Seit nunmehr zwei Jahren können nicht nur die Busfahrer ein Lied von empörten Fahrgästen singen. Seit Mai 2017 graben, bauen und teeren die Bauarbeiter auf der Leonberger Straße – die einzige Straße, die durch Flacht führt. Der innerörtliche Verkehr und die Linienbusse müssen seitdem teils weite Umwege über verwinkelte Wohngebietsgassen nehmen, was zu Behinderungen, Ausfällen und Verspätungen führt.

Die gute Nachricht aber lautet: Ein Ende der Baustelle ist absehbar. „Ende Mai wird die Straße für den Verkehr wieder voll freigegeben“, verkündete Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU) am Montagabend am Rande der Gemeinderatssitzung. Wenn es nicht mehr in Strömen regnet, werde man kommende Woche mit den Straßenbauarbeiten fertig. Danach müsse das Landratsamt die Straße noch freigeben, weil es sich um eine Kreisstraße handelt.

Fast perfekt im Zeitplan

Wenn das so zutrifft, dann liegt die Gemeinde nur vier Wochen hinter dem Zeitplan, der vor zwei Jahren ausgerufen worden war. Ein Grund dafür ist aber auch der Parkplatz am Feuersee, der fünf Wochen lang saniert wurde – und was vor zwei Jahren noch nicht eingeplant war. „Insofern liegen wir, was den Bauzeitenplan betrifft, sehr, sehr gut“, bilanzierte Töpfer.

In insgesamt acht Bauabschnitte hatte die Gemeindeverwaltung die Sanierung der Straße eingeteilt. Immer abschnittsweise ist die Ortsdurchfahrt dafür komplett gesperrt. Der aktuelle Abschnitt, nämlich der Platz beim Heimatmuseum, ist der größte Brocken der Sanierung. Wie der Bürgermeister berichtete, hatten die Bauarbeiter zuletzt mit Widrigkeiten und Schwierigkeiten zu kämpfen. Eines der Probleme waren die Kabel.

„Die Kabel mussten wir entwirren, um Struktur reinzubekommen“, erklärte Töpfer. „Es galt, das Wirrwarr zu entwirren.“ Wie schwierig das zum Teil ist, schilderte er anhand einer Lampe. Die brennt heute immer noch, obwohl die Bauarbeiter eigentlich alle Kabel gekappt hatten. Keiner weiß, woher die Lampe ihren Strom bezieht.

Noch eine Hiobsbotschaft

Die zweite Hiobsbotschaft betrifft den Kanal, durch den der Strudelbach fließt. Dessen Verdolung stammt von 1986. „Als dessen Zustand bekannt wurde, hat das bei mir leichtes Herzflimmern erzeugt“, sagte Daniel Töpfer am Montag. Denn auf der Verschalung liegen große Lasten. Wenn über den Dorfplatz in Flacht Lastwagen fahren, muss das der Beton, durch den der Strudelbach fließt, aushalten. Normalerweise bedarf es daher 60 Zentimeter Erde zwischen der Oberfläche und der Verdolung, um die Last zu verteilen. In Flacht waren es aber nur 20 Zentimeter. Einen fünfstelligen Betrag muss Weissach dafür zusätzlich ausgeben. Der Bürgermeister kündigte zugleich an, dass man im Herbst den Rest der Verdolung anschauen müsse, die den Strudelbach unterirdisch vom Sportplatz bis zum Ortsausgang von Flacht leitet.

Bevor der Verkehr dann wieder wie gewohnt fließen kann, muss das Landratsamt die Straße zwischen Flacht und Weissach komplett sperren. Aufgrund der Umleitungen ist bei der Sanierung dieser Straße im Herbst ein Reststück von 20 Metern übrig geblieben. Vom 27. bis zum 29. Mai ist diese Vollsperrung – Stand jetzt – geplant.