Das Weissacher Gremium wehrt sich gegen den Standortvorschlag der Region.

Weissach - Der Weissacher Gemeinderat hat sich gegen Windräder auf dem Höllenberg bei Flacht ausgesprochen; lediglich zwei Ratsmitglieder votierten für den Standort. „Unsere Gemeinde hält demnach den Vorschlag der Region nicht für geeignet“, fasste die Weissacher Bürgermeisterin Ursula Kreutel zusammen. „Wir sprechen uns damit für die Ausweisung von Vorranggebieten für Windkraft auf dem Gebiet von Flacht aus.“ Die Weissacher Verwaltung wird nun der Region Stuttgart und dem Landkreis Böblingen eine entsprechende Stellungnahme zum Thema zukommen lassen.

 

Der Entscheidung des Gremiums war eine engagiert geführte Diskussion vorausgegangen, bei der die Richtung schnell klar wurde. „Wir werden den Teufel tun und auf den Höllenberg so ein Ding hinstellen“, stellte Volker Kühnemann klar, Gemeinderat der Freien Wähler. Er wies darauf hin, dass ein Windrad am Höllenberg ohnehin kaum rentabel wäre, zumindest in absehbarer Zeit. „Sind wir überhaupt der ideale Standort?“, fragte auch sein Fraktionskollege Wolfgang Gohl rhetorisch. Immerhin haben die Weissacher und Flachter sowieso schon viele Emissionen zu erdulden, betonte er: „Verkehr und Lärm.“

Andreas Pröllochs von der Bürgerliste wies auf die „optische Benachteiligung“ hin: Für die Bürger in den beiden nächsten Wohngebieten sei ein Windrad kein schöner Anblick. Von mehreren Gemeinderatsmitgliedern kam zudem Kritik daran, dass Alternativstandorte auf Weissacher Gemarkung im baden-württembergischen Windatlas gar nicht erst berücksichtigt worden seien – sondern nur der Höllenberg zur Auswahl stand. Die Bürgermeisterin Ursula Kreutel mahnte zum Schluss: „Wir wollen Energieplus-Gemeinde werden, müssen also bereit sein, die Möglichkeiten erneuerbarer Energien auszureizen.“ Dass der Höllenberg für Windräder kein attraktiver Standort sei, betonte aber auch sie.