Ob die Halle wieder aufgebaut wird, ist noch unklar. Schaden im Millionenbereich.

Weissach - Die Aufräumarbeiten auf dem Weissacher Porsche-Gelände sind in vollem Gange. Rund drei Monate, nachdem eine Werkstatthalle auf dem Gelände des Entwicklungszentrums Weissach durch einen Brand weitestgehend zerstört wurde, sind große Teile des einsturzgefährdeten Gebäudes geordnet entfernt und fachgerecht entsorgt worden. Das teilt Nicole Lay, die Porsche-Pressesprecherin, auf Anfrage unserer Zeitung mit.

 

„Bei den Aufräumarbeiten hat Porsche die Vermeidung zusätzlicher Belastungen für Anwohner stets im Blick“, betont Lay. „Mit Beeinträchtigungen, etwa durch Lärm oder Staub, ist derzeit nicht zu rechnen.“

Technischer Defekt löst Brand aus

Ob die Halle zumindest in Teilen wieder aufgebaut werden kann, wird aktuell noch untersucht. Weitere Erkenntnisse gibt es dagegen zur Brandursache. Ein vorläufiges Gutachten kommt zu dem Schluss, dass ein technischer Defekt den Brand herbeigeführt hat. Weitere Untersuchungen sollen hier Gewissheit schaffen, sagt die Leitung des Weissacher Porsche-Werkes.

„Klarheit herrscht mittlerweile über die Höhe des entstandenen Schadens“, berichtet Pressereferentin Nicole Lay. „Wir rechnen mit einer Schadenssumme im zweistelligen Millionenbereich.“ Denn nicht nur die Werkshalle selbst sei durch die Flammen zerstört worden, sondern auch die dort untergebrachten Prüfanlagen.

Der Brand auf dem Gelände des Porsche-Entwicklungszentrums in Weissach war am 27. August in den frühen Morgenstunden ausgebrochen. 160 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Böblingen und dem Enzkreis waren an diesem Tag vor Ort, hinzu kamen 22 Kräfte des Rettungsdienstes und fünf Streifenbesatzungen der Reviere Leonberg, Sindelfingen und Ditzingen. „Das war der größte Brand in der Gegend seit wenigstens fünf Jahren“, hatte Wolfgang Zimmermann, der Kommandant der Leonberger Feuerwehr, damals bilanziert.

Um 5.30 Uhr hatte der Werkschutz den Brand entdeckt und die Feuerwehr alarmiert, gegen 7 Uhr hatten die Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle. „Eine große Aufgabe bestand darin zu verhindern, dass das Feuer auf das Nachbargebäude übergreift“, sagte Zimmermann.

Kritik hatte es damals aus den Kreisen der Feuerwehr am zu geringen Wasserdruck auf dem Porsche-Gelände gegeben. „Da fanden inzwischen Gespräche mit der Gemeinde statt“, sagt Nicole Lay, um an einer Lösung für dieses Problem zu suchen.

Kein Mangel an Beschäftigung

Verletzt wurde beim dem Brand niemand. Für die Mitarbeiter, die normalerweise in der Werkstatthalle tätig sind, wurden schnell neue Arbeitsplätze im Werk organisiert, berichtet die Porsche-Werksleitung. „Denn an Beschäftigung herrscht bei der derzeitigen Auftragslage im Unternehmen und dem Kapazitätsbedarf für den notwendigen Aufbau von Interimslösungen kein Mangel“, sagt Nicole Lay.

Eine Anerkennung gab es inzwischen auch für die vielen Rettungskräfte und Helfer. „Als Dank für die hervorragende Arbeit aller Helfer hat Porsche Mitte Oktober ein gemeinsames Rostbratenessen im Casino am Standort Weissach organisiert“, erzählt Porsche-Sprecherin Nicole Lay.