Die Premiere ist ein voller Erfolg: Zum allerersten Mal feiern die Flachter ihr Lichterfest.

Weissach - Soviel Umtrieb am Samstagabend sieht der Strudelbachgarten in Flacht selten. Doch das erste Lichterfest des Obst- und Gartenbauvereins wollen sich die Flachter ganz offensichtlich nicht entgehen lassen. Schon zu Beginn des Festes werden die Sitzplätze knapp, und noch bevor die Lichter angezündet werden, bauen die schwitzenden Helfer neue Bierbänke auf. Auf dem Spielplatz werden da schon die Plätze an der Schaukel knapp.

 

„Wir wollten einfach mal etwas anderes machen.“ Vorstand Werner Knapp steht am Eingang des Strudelbachgartens und freut sich über die vollen Bierbänke. „Und das hat geklappt.“ Die Idee kam den Vereinsleuten beim Aufräumen nach dem letzten Sommerfest. „Das Konzept hat nicht mehr gepasst“, sagt Knapp ganz offen, „das Fest hat sich so für uns nicht mehr gerechnet. Der Aufwand war für das, was letztendlich für den Verein hängenblieb, zu groß. Außerdem“, er grinst schelmisch, „wollten wir zeigen, dass wir durchaus in der Lage sind, die ausgetretenen Pfade zu verlassen.“

Speisekarte reduziert

Also haben sich die Verantwortlichen hingesetzt und beratschlagt, wie ein neues Fest, das auch neue Zielgruppen anspricht, gestaltet werden kann. „Wir haben die Speisekarte reduziert, und wir sind auf Flaschenbier umgestiegen. Damit haben wir die Ausgaben für Zapfanlage und Spüle eingespart und vor allem auch personellen Aufwand.“ Denn der Verein stemmt das Fest mit nur rund 25 Helfern. Die Idee mit einem Lichterfest spukte allerdings schon länger durch den Strudelbachgarten: „Was das Blühende Barock kann, können wir auch.“ Knapp lacht herzlich, denn dass das Blühende Barock den Verein unterstützt, ist kein Zufall. Schließlich lebt BlüBa-Direktor Volker Kugel in Flacht, ist Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins und hat gerne mit einigen bunten Lichterbögen ausgeholfen. Die Kerzen darin werden langsam mit der einsetzenden Dämmerung angezündet und werfen bald flackernde Schatten über die große Wiese, geschickt platzierte Strahler sorgen für angenehme Beleuchtung.

„So voll war unser Garten noch nie“

Auf einer gerade frei gewordenen Bank macht Birgit Weber schnell ein Päuschen vom Kassendienst. „So voll war unser Garten noch nie“, freut sie sich, „es gibt ja nichts Schlimmeres, als bei einem Fest nichts zu tun zu haben.“ An der Bar lässt die zweite Vorsitzende Jacqueline Link mit ihren Helfern unermüdlich Aperol Spritz und Hugo über den Tresen wandern. Doch der Hit ist Secco mit Himbeersirup, natürlich aus eigenen Flachter Himbeeren: Regionalität wird im Verein groß geschrieben. Das gilt auch für den Grundstoff der leckeren Mischgetränke: „Der Secco kommt aus der Staatsdomäne Hohrainhof in der Heilbronner Region. Die dortigen Weinberge werden von Häftlingen der JVA Heilbronn bewirtschaftet. Solche Projekte unterstützen wir immer gerne“, erklärt Link.

Das neue Konzept geht auf, auch noch später am Abend recken Neuankömmlinge die Köpfe, um einen freien Platz zu finden. Lediglich eine Tradition wird vermisst: „Schade, dass der Gummistiefelweitwurf dieses Jahr nicht stattfindet“, bedauert ein junger Mann, „letztes Jahr war ich immerhin sechster. Aber das war am Tag unseres Umzugs nach Flacht, da war ich geschwächt“, grinst er. Das hätte in diesem Jahr anders ausgesehen, da ist er sicher.