Die Stuttgarter Weißenhofsiedlung bleibt vorerst im Besitz des Bundes. Ein Verkauf sei aber in Zukunft nicht ausgeschlossen, teilt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) mit. Im Dezember 2013 hatte es bereits Gerüchte über einen Verkauf gegeben.

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Stuttgart - Der Bund führe „derzeit keine Verkaufsverhandlungen“ für die Stuttgarter Weißenhofsiedlung – dies hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) jetzt der SPD-Bundestagsabgeordneten Ute Vogt auf deren Anfrage hin mitgeteilt. Im Dezember vergangenen Jahres hatte es Gerüchte gegeben, dass die architektonisch einzigartige Siedlung doch wieder auf dem Markt angeboten würde.

 

Jürgen Gehb, der Vorstandssprecher der Bima, betonte allerdings in seinem Brief an Ute Vogt auch, dass die Bima den gesetzlichen Auftrag habe, die „für Bundeszwecke entbehrlichen Liegenschaften wirtschaftlich zu verwerten“. Die Weißenhofsiedlung gehöre bislang in diese Kategorie der verzichtbaren Immobilien.

Ute Vogt pocht auf die Vorbildfunktion der Bundesregierung

Die Stuttgarter Abgeordnete möchte sich deshalb dafür einsetzen, dass der Bund die beispielhafte Wohnsiedlung aus den 1920er Jahren als Kulturerbe begreift, für das der Bund auch eine Verpflichtung habe. Im Koalitionsvertrag hatten CDU und SPD jüngst genau dies beschlossen: dass der Bund „die mit Bundesbauten verbundene Vorbildfunktion“ wahrnehmen werde.

Neben Ute Vogt hatte sich auch der Stuttgarter CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Kaufmann dafür starkgemacht, dass die Bundesanstalt die Weißenhofsiedlung nicht veräußert. In ihrem Brief teilte die Bima zudem mit, dass es keine Überlegungen mehr gebe, die Hausverwaltung an externe Dienstleister zu vergeben. Dies hatte schon vor zwei Jahren im Raum gestanden. Die Abgeordnete Ute Vogt freut sich darüber: „Zum Schutze der Mieterinnen und Mieter und zum Erhalt der Denkmaleigenschaften ist das die beste Lösung.“