Stinker müssen draußen bleiben - in Leonberg, Ditzingen und Umgebung herrscht ab Anfang Dezember nur noch freie Fahrt für Fahrzeuge mit der grünen Umweltplakette.

Stinker müssen draußen bleiben - in Leonberg, Ditzingen und Umgebung gibt es ab Anfang Dezember nur noch grünes Licht für Fahrzeuge mit der grünen Umweltplakette.

 

Stuttgart - Die Gruppe der Umweltzonen in Baden-Württemberg wächst weiter: Von Anfang Dezember an dürfen auch in Leonberg/Hemmingen nur noch Fahrzeuge mit grüner Umweltplakette unterwegs sein. Bereits im Laufe des Jahres waren auch in Wendlingen, Schramberg und Ludwigsburg samt Umgebung Fahrverbote für alte Fahrzeuge mit einem hohen Feinstaub- und Stickstoffdioxid-Ausstoß verhängt worden. Schon länger bestehende Umweltzonen wurden zuletzt erweitert.

Mit rund 25 Umweltzonen verfügt Baden-Württemberg deutschlandweit über die meisten Einzelgebiete mit Fahrverbot für Autos mit hohem Schadstoffausstoß. Die ersten wurden vor mehr als fünf Jahren eingerichtet. Grund dafür ist die Feinstaub-Richtlinie der Europäischen Union. Kann eine Kommune die Vorgaben nicht einhalten, muss sie einen Luftreinhalteplan erstellen, meist mit Umweltzone.

Den gesundheitsschädlichen Feinstaub verringern und alte Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß verdrängen, sind die Ziele der Umweltzonen. Die Wirkung ist allerdings nach wie vor umstritten. Am Stuttgarter Neckartor, in Tübingen, Reutlingen und Markgröningen sind die festgeschriebenen Jahresgrenzwerte der EU überschritten, wie die aktuellen Messwerte der Landesanstalt LUBW zeigen. Die Werte zwingen die Kommunen zum Handeln, wobei die Einrichtung einer Umweltzone eine Maßnahme unter vielen ist.

In Ulm wurde B10 zur Umweltzone

In Ulm etwa wurde die Bundesstraße 10 Anfang des Jahres in die Umweltzone einbezogen, und es wurden Geschwindigkeitsbegrenzungen festgelegt. Auch in Tübingen wächst die Umweltzone. Für Freiburg und Reutlingen etwa sind Ausweitungen nach Angaben des Landes geplant oder bereits umgesetzt. Tübingen lockert eine Tempo-Begrenzung auf dem Innenstadtring von 30 auf 40 Stundenkilometer. Ein Gutachten hatte gezeigt, dass dies zu keiner Verschlechterung der Luftqualität führt.

Deutlich strenger geworden ist der Südwesten derweil bei der Kontrolle: Stuttgart, Mannheim, Ulm und Reutlingen erhielten dieser Tage die sogenannte grüne Karte von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die besagt, dass mittlerweile die Plaketten der Autos aktiv überprüft werden. Dagegen zeigte der Verband Freiburg und Pfinztal bei Karlsruhe erneut die „rote Karte“. Allein in Stuttgart gab es nach Angaben der Stadt seit dem 1. April im Zusammenhang mit der Feinstaubplakette mehr als 9500 Beanstandungen.