Gegen Harvey Weinstein sind weitere Vorwürfe einer Sexualstraftat erhoben worden. Der frühere Hollywood-Produzent wurde im März zu 23 Jahren Haft verurteilt.

Los Angeles/New York - Gegen den früheren Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein (68) sind in Kalifornien weitere Vorwürfe einer Sexualstraftat erhoben worden. Eine Frau, die nicht namentlich genannt wurde, habe Vorwürfe wegen eines angeblichen sexuellen Übergriffs in einem Hotel in Beverly Hills im Mai 2010 vorgebracht, teilte die Staatsanwaltschaft in Los Angeles am Freitag mit. Die zusätzliche Anklage wegen sexueller Nötigung soll in das seit Jahresbeginn laufende Verfahren aufgenommen werden.

 

Im Januar hatte die Staatsanwaltschaft in Los Angeles gegen Weinstein in zwei Fällen Anklage wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung erhoben. Diese Vorwürfe stammen von zwei Frauen, die im Jahr 2013 in Hotels in Beverly Hills Opfer von Übergriffen geworden sein sollen. Im Falle eines Schuldspruchs drohen bis zu 28 Jahre Haft.

Von Jury für schuldig befunden

In New York war Weinstein Ende Februar von einer Jury wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung für schuldig befunden und im März zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Er sitzt diese Strafe derzeit in einem Gefängnis im Bundesstaat New York ab. In dem aufsehenerregenden Prozess ging es vor allem um zwei Vorwürfe: Weinstein soll 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum Oralsex gezwungen und die heutige Friseurin Jessica Mann 2013 vergewaltigt haben.

Für den Prozess in Los Angeles haben die dortigen Behörden Schritte für die Auslieferung Weinsteins nach Kalifornien eingeleitet. Ein Termin für sein Erscheinen vor Gericht an der US-Westküste steht aber noch nicht fest.