Die Landesregierung macht den Weg frei für einen eigenen Auftritt Baden-Württembergs bei der Weltausstellung in Dubai. Das Projekt ist in der grün-schwarzen Koalition umstritten.

Stuttgart - Die grün-schwarze Koalition hat sich doch noch darauf geeinigt, einen eigenen Pavillon des Landes bei der Expo 2020/21 in Dubai finanziell abzusichern. Man habe sich auf Vorschlag der Grünen auf eine, so der Fachterminus, Fehlbetragsförderung in Höhe von drei Millionen Euro verständigt, sagte Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz am Wochenende.

 

Das Vorhaben ist außergewöhnlich: Ein Bundesland präsentiert sich auf eigene Faust bei einer Weltausstellung. Das Projekt war von der baden-württembergischen Ingenieurkammer mit einigen Partnern wie der Fraunhofer-Gesellschaft vorangetrieben worden. Nur die Finanzierung schien den Grünen zu luftig. Nachdem zwischenzeitlich von mehr als 20 Millionen Euro für den Bau des Pavillons die Rede gewesen war, sollen sich die Kosten jetzt auf etwas über 13 Millionen Euro belaufen. Mit der Fehlbetragsförderung wird das Land einen Maximalzuschuss in Höhe von drei Millionen Euro beisteuern; können weitere Sponsoren gewonnen werden, verringert sich der Zuschuss.

Streit über die Finanzierung

Zwischen Grünen und CDU war es über die Finanzierung zum Streit gekommen. Grünen-Fraktionschef Schwarz ging es nach eigenen Worten darum, die Finanzierung „in einem sauberen und geordneten Verfahren“ hinzubekommen. CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann hatte vorgeschlagen, der Ministerpräsident solle über ein Sponsorenessen Geld eintreiben. In einem nächtlichen Koalitionsgespräch von Schwarz und dessen CDU-Kollegen Wolfgang Reinhart mit Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) und dem Technologiebeauftragten Wilhelm Bauer wurde dann die Kuh vom Eis gezogen. Die Expo in Dubai trägt den Titel „Connecting minds, creating the future“ (Köpfe verbinden, Zukunft gestalten). Dubai ist die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate am Persischen Golf.