Der Expo-Pavillon aus Baden-Württemberg bleibt in Dubai. Er wird Teil einer neuen Modellstadt, wie das Wirtschaftsministerium am Freitag mitteilt.

Bei der Weltausstellung in Dubai hatte Baden-Württemberg einen eigenen Expo-Pavillon. Nach dem Ende der Veranstaltung bleibt dieser dem Wüstenstaat erhalten. Das teilte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Freitag in Stuttgart mit. Er wird Teil der Modellstadt „Expo City Dubai“, die eine grüne, nachhaltige und wirtschaftsfreundliche Kommune werden soll, in der eine Freihandelszone herrscht.

 

Normalerweise werden die ehemaligen Gebäude auf dem Ausstellungsgelände kostenlos übergeben, also verschenkt. Eine Alternative wäre der Abriss gewesen. Ein Großteil der Bauten auch von anderen Ausstellern solle erhalten werden, teilte das Wirtschaftsministerium unter Berufung auf die örtliche Regierung in Dubai mit.

Hohe Kosten für das Land

Das insgesamt rund 17,5 Millionen Euro teure Baden-Württemberg-Haus auf der Expo in Dubai war ursprünglich von drei Partnern - der Ingenieurkammer, Fraunhofer und FWTM - verantwortet worden. Das Gebäude sollte eigentlich mit Sponsorengeldern gebaut werden und wurde deshalb als Projekt „aus der Wirtschaft für die Wirtschaft“ beworben. Das Land sollte das Vorhaben zunächst nur politisch begleiten und lediglich 2,8 Millionen Euro für die Ausstellung beisteuern, es hat aber notgedrungen auch das Gros der Kosten für den Pavillon-Bau gestemmt.

Das Wirtschaftsministerium hat nun seine finanziellen Ansprüche auf Kostenerstattung bei den Beteiligten angemeldet.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP, Niko Reith, sagte, endlich komme nun das unrühmliche Kapitel Expo-Pavillon in Dubai zu einem Abschluss. „Zum Glück konnte ein Abriss und damit weitere sinnlose Verschwendung von Steuergeldern gerade noch abgewendet werden.“ Trotzdem sei das kostenlose Überlassen des Pavillons sicherlich keine Qualitätsauszeichnung für das Land Baden-Württemberg und seinen Pavillon. Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Boris Weirauch, erklärte: „Die Anschlussnutzung des Baden-Württemberg-Pavillons als Bildungseinrichtung, von der die Wirtschaftsministerin lange sprach, war offensichtlich nur ein Luftschloss.“