Die Gesellschaft „Kultur des Friedens“ will die Schließung von amerikanischen Militärbasen erreichen. Anlässlich des Weltfriedenstag forderten sie, sich mehr für Frieden in der Welt zu engagieren.

Stuttgart - Rund 70 Menschen haben sich am Samstagabend beim Mahnmal gegen Krieg am Karlsplatz für mehr Frieden auf der Welt eingesetzt. Anlässlich des Weltfriedenstags der Vereinten Nationen hatte die Gesellschaft Kultur des Friedens (GKF) dazu geladen, einen offenen Brief an Angela Merkel (CDU), Winfried Kretschmann und Fritz Kuhn (beide Grüne) zu unterschreiben, der diese dazu auffordert, sich für die Schließung der US-Kommandozentralen Eucom und Africom einzusetzen. Laut GKF werden von dort aus „Kriege ums Öl wie im Irak oder Libyen koordiniert“. Aktuell werde über diese US-Militärbasen logistische Unterstützung im Krieg gegen Syrien geleistet.

 

Der Vorsitzende der GFK, Henning Zierock, sagte bei seiner Begrüßung, dass die Gesellschaft an ihrer Friedensfähigkeit arbeiten müsse. „Wir wollen, dass Militär- zu Friedenseinrichtungen werden, mehr Friedensverhandlungen statt Kriege geführt werden und die Außen- und Friedenspolitik schon in der Kommune beginnt.“ In Anspielung auf die Bundestagswahl sagte er: „Wir müssen unsere Stimmen nicht nur abgeben, sondern auch erheben! Der Frieden braucht eine starke Stimme.“

Felicia Langer unterstützte die Aktion. Die Trägerin des Alternativen Nobelpreises sprach sich für Frieden als Menschenrecht aus. „Außerdem zeigen wir hier unsere Solidarität mit der Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung, die gegen den Krieg in Syrien ist“, sagte sie. Zwar sei sie bekennende Atheistin, bewundere aber die Worte von Papst Franziskus und unterstütze seine Auffassung, dass jeder Krieg eine Niederlage der Menschheit sei.

Friedensaktivist Wolfgang Sternstein kritisierte, dass es noch 60 ausländische Militärbasen in Deutschland gebe. „Die USA schalten und walten hier, als wären sie in ihrem eigenen Land.“ Seit mehr als 20 Jahren nehme er an zahlreichen Protestveranstaltungen gegen Eucom teil und fordere dessen Umwandlung in ein Friedenszentrum. Die Bundestagsabgeordnete der Linken, Heike Hänsel, forderte in ihrer Rede, dass die Bundesrepublik sämtliche Geheimarmeen auflösen solle. „Wir fordern außerdem den Abzug aller Soldaten aus dem Ausland und das Ende aller militärischen Interventionen“, sagte sie. Syrien sei vor allen Dingen für die dort ansässige Bevölkerung eine Katastrophe. Die Bundesregierung spiele in dem Konflikt eine größere Rolle, als sie zugebe. Hänsel: „Baden-Württemberg muss außerdem mehr syrische Flüchtlinge aufnehmen.“