Lionel Messi hat sich im Dauerduell mit Cristiano Ronaldo durchgesetzt und ist zum fünften Mal Weltfußballer des Jahres. Pep Guardiola ging hingegen leer aus und Célia Šašić lüftete ein süßes Geheimnis.

Zürich - Lionel Messi hat sich im Dauerduell der Superstars gegen Cristiano Ronaldo durchgesetzt und zum fünften Mal den Titel als Weltfußballer des Jahres geholt. Nach zwei zweiten Plätzen hinter seinem Lieblingsrivalen von Real Madrid in den vergangenen Jahren wurde der Argentinier am Montagabend im Kongresshaus von Zürich wie schon von 2009 bis 2012 mit der wichtigsten Auszeichnung für einen Profifußballer geehrt.

 

Wie erwartet konnte Messis brasilianischer Teamkollege vom FC Barcelona, Neymar, als dritter für das Finale bei der FIFA-Gala nominierter Spieler nicht in die Entscheidung um den Ballon d’Or eingreifen. „Jedes Jahr will man besser sein als im Jahr zuvor. Wir hatten ein berauschendes Jahr, und das erfüllt einen mit Stolz“, sagte Messi.

Deutsche Profis hatten es diesmal nicht unter die Top drei geschafft. Bayern-Schlussmann Manuel Neuer, vor einem Jahr als frisch gekürter Weltmeister-Torwart noch Dritter hinter Ronaldo und Messi, schied wie sein Münchner Teamkollege Thomas Müller und Toni Kroos von Real Madrid aus, als das Feld im November 2015 von 23 Spielern auf drei reduziert worden war. Neuer wurde immerhin als einziger deutscher Spieler und als einziger Bundesliga-Profi in die FIFA-Weltelf gewählt.

Kein deutscher Trainer in der Auswahl

In der Frauen-Entscheidung landete die nach der WM zurückgetretene Frankfurterin Célia Šašić hinter der neuen Preisträgerin Carli Lloyd aus den USA. Dennoch sorgte sie für einen der schönsten Momente des Abends: „In den nächsten Monaten kommt eine neue Herausforderung auf mich zu. Dafür gibt es keine Trophäe, und ich freue mich sehr darauf“, sprach sie auf der Bühne glückstrahlend von ihrer Schwangerschaft.

Bei der Trainerwahl ging der deutsche Fußball erstmals seit 2012 leer aus. Barca-Coach Luis Enrique gewann vor Bayern-Trainer Pep Guardiola und wurde Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw (2014) und Jupp Heynckes (2013).

Beeindruckende Erfolgszahlen

An der Dominanz von Messi gab es keine Zweifel. Die Ehrung als solche durch den Fußball-Weltverband nimmt allerdings kuriose Züge an. Seit 2008 belegten Messi und Ronaldo mit einer Ausnahme (2010) immer die Plätze eins oder zwei. Der letzte andere Sieger war der Brasilianer Kaka 2007. „Ich bin ein großer Gegner des Ballon d’Or. Wer wird gewinnen? Sie wissen es so gut wie ich – es wird Messi sein“, hatte Arsenal-Trainer Arsène Wenger noch kurz vor der Zeremonie gelästert.

Messis Erfolgszahlen im Jahr 2015 sind allerdings beeindruckend: Fünf Titel mit dem FC Barcelona, 43 Tore in der spanischen Liga, allein zehn Treffer auf dem Weg zum Triumph in der Champions League mit den Katalanen gegen Juventus Turin im Juni in Berlin. „Einen Moment heraus zu picken, ist schwer. Es war insgesamt ein besonderes Jahr“, sagte Messi. Auch in der laufenden Saison hat er schon wieder neun Treffer in der Primera Division erzielt, obwohl er wegen einer Knieverletzung im Herbst fast zwei Monate gefehlt hatte.