Das Nildelta gilt als der Brotkorb Ägyptens. Doch die Folgen des Klimawandels bedrohen die Region. Schon heute ist das deutlich zu spüren.

Es ist diesig an diesem Sonntagvormittag: Ein Zeichen, dass allmählich der Winter beginnt. Einige der Felder sind gerade mit Wasser aus den Bewässerungskanälen überschwemmt worden, ein paar Helfer säen Weizen aus. Mohamed Ali Abu Bakr, 57 Jahre alt, baut hier nicht nur Weizen, sondern auch Kartoffeln, Reis und Gemüse an. Doch er und andere Bauern in der Region sorgen sich um ihre Ernte: „Die Pflanzen sind schwächer geworden.“ Er sei zwar nur ein einfacher Bauer aus Al Beida, sagt der Mann mit dem Schnurrbart und dem traditionellen bodenlangen Gewand und lacht. Er könne Veränderungen nicht wissenschaftlich belegen. Aber seine Pflanzen seien für ihn wie Kinder: wenn etwas nicht stimme, dann spüre er das. „Durch das Salz im Boden verändern sich die Farbe und die Blätter, die Qualität der Pflanzen wird schlechter.“ Es ist das Meerwasser, dass im nördlichen Nildelta immer weiter ins Land und auf die Felder drückt – und die Böden versalzt.