Wenn in Bonn Spitzenpolitiker und Klimaschützer zur Weltkonferenz zusammen kommen, sind auch Ludwigsburg und Esslingen mit dabei. Sie zeigen, wie vor Ort die Erderwärmumg bekämpft wird.

Bonn - Bei der großen Weltklimakonferenz in Bonn, auf der sich bis 17. November gut 25 000 Teilnehmer und Politiker über konkrete Ziele verständigen wollen, sind auch die Städte Ludwigsburg und Esslingen sowie der Regionalverband dabei. Sie präsentieren sich am Donnerstag mit zwei konkreten Projekten zum Klimaschutz der Weltöffentlichkeit.

 

„Wir freuen uns, dass wir uns auf einer so wichtigen Konferenz vorstellen können“, erklärt der Ludwigsburger OB Werner Spec. Und sein Esslinger Amtskollege Jürgen Zieger ist richtig euphorisch: „Wir sind begeistert, unser kommunales Projekt auf einer Bühne wie der Weltklimakonferenz präsentieren zu können.“

Grüne Oase in der Innnestadt und Klimaschutz

Beide Kommunen sind mit Ideen am Start, die sie schon seit einigen Jahren umgesetzt haben. So zeigt die Stadt Ludwigsburg ihr Modell eines „Grünen Zimmers“. Dabei wurden 2014 auf der Rathaustiefgarage versetzt angebrachte Wände aufgebaut, die mit über 7000 Pflanzen bewachsen sind. Dazu wurden Platanen gepflanzt, deren Kronen an heißen Tagen Schatten spenden. Ein kleiner Baustein zur Kohlendioxid-Vermeidung in der versiegelten Innenstadt, der gut 230 000 Euro gekostet hat und von der EU gefördert wurde.

Esslingen widmet sich dem Forschungsprojekt KARS – das Kürzel steht für Klimawandel in der Region Stuttgart. Dabei ziehen die Region sowie die beiden Kommunen an einem Strang. Es geht darum, wie die Kommunen schon bei der Planung von Baugebieten auf Klimaschutz achten können – und welche Grenzen es dabei gibt. Zum Beispiel hat die Stadt Esslingen dies für den Flächennutzungsplan bis 2030 praktiziert. „Ein bislang einmaliges vorgehen in Deutschland“, so Jürgen Zieger.

Hittzebelastung verdoppelt sich bis 2100

Der Regionalverband ist als Partner bei der Präsentation mit dabei. „Wer handeln will, muss wissen, was auf ihn zukommt“, sagt die Regionaldirektorin Nicola Schelling. Daher stelle die Region den Kommunen Daten zur regionalen Klimaveränderung zur Verfügung. Der Klimaatlas zeigt etwa, dass sich in der Region Stuttgart die Tage mit Wärmebelastung bis 2100 verdoppeln werden. Zudem verweist Schelling auf die Anstrengungen des Verbandes, Klimaschutz in der Regionalplanung zu verankern. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Arbeit der Region“, sagt sie. Etwa wenn es um Freiräume gehe oder Überschwemmungsflächen frei zu halten. Schelling: „Die Konferenz ist eine Bühne, um sich mit anderen auszutauschen.“