Der Klimawandel ist in vollem Gange: Das Jahr 2018 geht als eines der heißesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte ein. Die Meteorologie-Organisation fordert beispielose Veränderungen.

Genf - 2018 zählt zu den heißesten Jahren seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das ablaufende Jahr werde voraussichtlich als das viertheißeste Jahr verzeichnet werden, heißt es im vorläufigen Bericht zum Stand des Klimas im Jahr 2018, den die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Donnerstag in Genf vorlegte. WMO-Generalsekretär Petteri Taalas warnte, die Welt sei im Kampf gegen den Klimawandel und steigende Temperaturen nicht auf dem richtigen Weg.

 

Deultich mehr Tropenstürme

Wenn der gegenwärtige Trend anhalte, drohe die globale Durchschnittstemperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um drei bis fünf Grad zu steigen. Taalas wies darauf hin, „dass wir die erste Generation sind, die den Klimawandel vollauf versteht, und die letzte Generation, die in der Lage ist, etwas dagegen zu tun“. Der WMO-Bericht verweist auch auf eine Vielzahl von Wetterextremen im ablaufenden Jahr. So habe es in der gesamten Nordhalbkugel 2018 deutlich mehr Tropenstürme gegeben als üblich. Bis zum 20. November wurden demnach 70 solcher Unwetter gemeldet, der langfristige Mittelwert liegt bei 53. Auch auf die ungewöhnlich ausgeprägte Hitzewelle diesen Sommer in Europa verwies die WMO. Von der Trockenheit seien insbesondere Deutschland und seine Nachbarländer betroffen gewesen.

UN-Klimakonferenz in Kattowitz

Die WMO legte ihren Bericht drei Tage vor Beginn der 24. UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz vor. Dort beraten ab Sonntag Vertreter aus rund 200 Ländern, wie die Ziele des Pariser Klimaabkommens konkret umgesetzt werden sollen. Die Erderwärmung soll dem Abkommen zufolge deutlich unter zwei Grad gehalten werden, möglichst aber 1,5 Grad. Der IPCC hatte daher Anfang Oktober in seinem Sonderbericht zum 1,5-Grad-Ziel „schnelle, weitreichende und beispiellose Änderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen“ gefordert.