Bei einer Podiumsdiskussion in Stuttgart zum Weltwassertag geht es um die Frage, wie viel Trinkwasser künftig noch vorhanden sein wird und wie sich das Land gegen Dürre und Hochwasser besser schützen kann.

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Seit 30 Jahren schon gibt es den Weltwassertag am 22. März, aber lange Zeit war er doch eher ein vernachlässigter Gedenktag. Das hat sich verändert, seit sich klimabedingt Dürren, Starkregen und Hochwasser häufen und seit es offensichtlicher wird, dass künftig Trinkwasser nicht mehr jederzeit ausreichend zur Verfügung stehen könnte – auch in Baden-Württemberg.

 

Die VHS Stuttgart hat im Frühjahrssemester nun den Schwerpunkt Wasser in ihr Programm aufgenommen. Dazu gehört auch die Podiumsdiskussion „Baden-Württemberg zwischen Dürre und Hochwasser“, die am Mittwoch, 22. März, um 19 Uhr im Treffpunkt Rotebühlplatz stattfindet. Die Veranstaltung kann vor Ort, aber auch im Livestream mitverfolgt werden. Um eine Anmeldung wird gebeten. Auf dem Podium sitzen Christoph Jeromin, der technische Geschäftsführer der Bodenseewasserversorgung, Heidi Elisabeth Megerle, Professorin an der Hochschule Rottenburg, sowie der grüne Landtagsabgeordnete Markus Rösler.

Die Konflikte um die Wassernutzung werden zunehmen

Ein wichtiges Thema des Abends dürfte die Nationale Wasserstrategie sein, die Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vor wenigen Tagen vorgelegt hat. Erstmals werden darin alle Maßnahmen gebündelt, um das Trinkwasser zu schützen, um Gewässer in einen ökologisch guten Zustand zu bringen und um die Folgen von Hochwasser und Dürre zu lindern. Ein kontroverser Punkt ist dabei, wer eigentlich vorrangig Wasser nutzen darf, wenn es etwa in einer sommerlichen Hitzeperiode einmal knapp wird. Dazu will das Ministerium jetzt Leitlinien entwerfen. Auch die Frage, ob Unternehmen weiter wie bisher kostenlos oder sehr günstig Wasser entnehmen dürfen, steht auf der Agenda.

Das Land Baden-Württemberg ist ebenfalls an dem Thema dran. Im vergangenen Jahr hat Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) eine eigene Strategie zum Umgang mit Wassermangel veröffentlicht. Daneben erhalten Städte und Gemeinden schon seit einigen Jahren Fördergelder, wenn sie sich mit baulichen Maßnahmen und Notfallplänen gegen Starkregen wappnen.