Der Clown David Larible wird nicht im Weltweihnachtscircus auftreten. Das haben die Veranstalter entschieden, weil das Verfahren gegen den Künstler in der Schweiz noch läuft. Ihm wird Kindesmissbrauch vorgeworfen.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

DStuttgart - er Clown David Larible grinst von allen Plakaten, die für das am 8. Dezember beginnende Gastspiel des Weltweihnachtscircus auf dem Wasen werben. Doch der Weltstar wird nicht nach Stuttgart kommen. Das hat der Zirkusdirektor Henk van der Meijden am Freitagmorgen entschieden. Am Tag davor war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft Zürich gegen Larible ermittelt. Die Schweizer Behörden erheben Vorwürfe des Kindesmissbrauchs gegen den 59-jährigen Spaßmacher aus Italien.

 

„Ich habe die ganze Nacht nachgedacht und bin zu der Entscheidung gekommen, dass es so besser ist“, sagt van der Meijden gegenüber unserer Zeitung. „Wir haben uns entschlossen, kein Risiko einzugehen, dem Ruf des Weltweihnachtscircus Stuttgart als größtes Familienfest des Jahres zu schaden.“ Der Zirkus sucht nun nach Ersatz. „Das wird nicht leicht, aber wir haben Kontakt aufgenommen zu anderen Topclowns“, sagt van der Mejden. Es werde auf jeden Fall viel Comedy und Clownnummern in der Show geben. David Larible äußere sich auch gegenüber der Zirkusleitung zurzeit nicht, sagt der Programmchef. Die Polizei hatte ihn am Sonntag festgenommen und nach Zürich gebracht. Dort sollen sich die Taten im Mai zugetragen haben. Zu den Vorwürfen macht die Staatsanwaltschaft Zürich keine Angaben. Die Staatsanwältin widerspricht der Darstellung des Zirkus, Larible habe von den Behörden ein Sprechverbot erteilt bekommen: „Ein solches Verbot gibt es bei uns niemals.“ Larible war mehrfach in Stuttgart zu Gast. Am Donnerstag hatte sich das Management noch optimistisch gezeigt, dass Larible im Programm bleibt. Van der Mejden: „Unsere Entscheidung, dass er nicht spielt, heißt nicht, dass wir ihn für schuldig halten. Da müssen wir die Ermittlungen abwarten.“

Der Zirkus verspricht, einen anderen Clown zu engagieren