Mehr als eine Million Menschen sind bisher mit dem Coronavirus ums Leben gekommen. Die Dunkelziffer dürfte allerdings noch höher liegen. Und die Zahlen steigen weltweit weiterhin rasant an.

Neu Delhi - Die Zahl der Todesopfer der Coronavirus-Pandemie ist weltweit auf mehr als eine Million gestiegen. Dies geht aus einer neuen Zählung der Johns-Hopkins-Universität im US-Staat Maryland vom Montag hervor. Die Dunkelziffer dürfte jedoch weitaus höher sein, da in vielen Ländern unzureichend oder unregelmäßig auf das Virus getestet wird, Fallzahlen nicht korrekt wiedergegeben werden oder das wahre Ausmaß der Infektionen von einigen Staaten vertuscht wird.

 

Täglich werden im Durchschnitt etwa 5000 neue Todesfälle registriert. Teile Europas erleben neue Ausbrüche, und auch in den USA befürchten Experten eine zweite Welle. Mit 205 000 Toten sind die USA für jeden fünften weltweiten Todesfall verantwortlich, weit mehr als jedes andere Land der Welt.

Regierungen in Ländern wie Deutschland, Südkorea und Neuseeland haben überwiegend erfolgreich daran gearbeitet, das Virus einzudämmen, während die Präsidenten der USA und Brasiliens die Bedrohung und die Warnungen von Wissenschaftlern heruntergespielt haben, selbst als die Krankenhäuser sich mit schwerkranken Patienten füllten. In vielen afrikanischen Ländern wütet das Virus nicht so schwer, wie anfangs befürchtet.

Corona setzt Regierungen unter Druck

„Es ist nicht nur eine Zahl“, sagte Howard Markel, Professor für Medizingeschichte an der University of Michigan und Berater für Regierungsbeamte, über die aktuelle Corona-Statistik. „Es sind Menschen. Es sind Menschen, die wir lieben.“

Das Virus zwingt Regierungen dazu, zwischen Sicherheit und wirtschaftlicher Aktivität abzuwägen. Millionen Menschen sind schwer davon betroffen, insbesondere Arme, Angehörige von Minderheiten und ältere Menschen.

„Der Griff von Covid um die Menschheit ist unvergleichlich stärker als der Griff anderer Todesursachen“, sagte Lawrence Gostin, Professor für globale Gesundheitsgesetzgebung an der Georgetown University. Er wies auf Arbeitslosigkeit, Armut und Verzweiflung hin, die durch die Pandemie ausgelöst wurden, sowie Todesfälle durch viele andere Krankheiten, die nicht behandelt wurden.