In Australien sind tausende Menschen bei Protesten gegen den neuen US-Präsidenten Donald Trump auf die Straße gegangen. In Washington werden auch zahlreiche Prominente unter den Demonstranten erwartet.

Sydney - In Australien und Neuseeland haben am Samstag Tausende Frauen gegen den neuen US-Präsidenten Donald Trump demonstriert. Es war der Auftakt einer weltweiten Protest-Aktion. Geplant sind insgesamt mehr als 670 „Schwestern-Märsche“. In der US-Hauptstadt Washington wurden am Nachmittag (MEZ) bis zu 200.000 Menschen zum „Million Women March“ erwartet. Angekündigt haben sich dort unter anderem die Sängerinnen Cher und Katy Perry sowie Hollywoodstar Scarlett Johansson. Nach Angaben der Organisatorinnen wird es im ganzen Land rund 300 weitere Demonstrationen für Frauenrechte geben. Weltweit waren mehr als 600 Kundgebungen geplant.

 

Trump hat mit frauenfeindlichen Äußerungen für Empörung gesorgt. So tauchte im Wahlkampf ein Video von 2005 auf, in dem zu hören ist, wie er sich vulgär über Frauen äußert. Mehrere Frauen warfen ihm zudem sexuelle Belästigung vor.

Demonstration in Australien

Im australischen Sydney zogen etwa 3000 Frauen und Männer vom Hyde Park zum US-Konsulat. In Melbourne beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter 5000 Menschen an der Protest-Aktion. Mindy Freiband, eine der Organisatorinnen, betonte, dass es nicht nur darum gehe, gegen Trump auf die Straße zu gehen, sondern allgemein gegen Hassreden, Frauenfeindlichkeit, Bigotterie und Fremdenfeindlichkeit. „Wir wollen mit Frauen rund um den Globus eine vereinte Stimme präsentieren.“ In Neuseeland nahmen nach Angaben der Organisatorin des Marsches in Wellington, Bette Flagler, rund 2000 Menschen an Kundgebungen in vier Städten teil.

Bereits am Freitag hatten weltweit Tausende gegen Trump protestiert. In Washington kam es am Rande der Amtseinführung zu Ausschreitungen, bei denen nach Angaben der Behörden mehr als 200 Menschen festgenommen wurden. Der 70-Jährige hat nicht nur mit seinen Äußerungen über Frauen, sondern auch mit zahlreichen Ausfällen gegen Einwanderer, Muslime, Menschen mit Behinderung oder Medien für Entsetzen gesorgt. Seine Doktrin „America First“ („Amerika zuerst“) sowie Pläne für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko und seine Kritik an Freihandelabkommen oder der Nato sorgen für Verunsicherung.