Am 26. September ist schon Bundestagswahl und ihr wisst immer noch nicht, wen ihr wählen sollt? Diese Onlinetools können bei der Entscheidung helfen. Eine Anwendung hat sich sogar auf junge Wähler aus Stuttgart spezialisiert.

Digital Desk: Katrin Maier-Sohn (kms)

Stuttgart - Nur noch wenige Tage bis zur Bundestagswahl. Ihr wisst noch nicht, wen ihr wählen sollt? Diese Online-Tools können euch bei der Entscheidung helfen:

 

Der Klassiker: Wahl-O-Mat

Der Klassiker unter den Wahltools ist eindeutig der "Wahl-O-Mat" der Bundeszentrale für politische Bildung. Schließlich gibt es ihn schon seit 19 Jahren. Mithilfe von 38 Thesen sollt ihr damit herausfinden können, welche Positionen der Parteien am besten zu euren eigenen politischen Ansichten passen.

Die Thesen können mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“ oder „These überspringen“ beantwortet werden. Hinter der Entwicklung des Tools steht ein Team von Politikwissenschaftler:innen, Statistiker:innen, Pädagog:innen und Expert:innen aus unterschiedlichen Bereichen.

Der Stuttgarter: VOTO

Das Wahltool "VOTO" bietet Hilfe mit einem regionalen Fokus. Es ist explizit für die beiden Stuttgarter Wahlkreise Stuttgart I und Stuttgart II entstanden und gibt somit nicht nur einen Vorschlag für die Erststimme, sondern auch für die Zweitstimme ab – also für den Direktkandidaten im eigenen Wahlkreis. Man beantwortet 36 Thesen, die von jungen Menschen aus Stuttgart erarbeitet wurden und erhält dann Wahlvorschläge für die Erst- und Zweitstimme.

Die Kandidierenden und Parteien aus den beiden Stuttgarter Wahlkreisen haben die Thesen ebenfalls beantwortet und ein öffentliches Profil bei VOTO. Entwickelt wurde VOTO vom Jugendrat Stuttgart und dem Verein „Team Tomorrow“. Das Team Tomorrow hat übrigens seit Anfang September ein eigenes Büro in der Böblingerstraße 26.

Der Tiefgründige: Wahlswiper

Die Fragen der kostenlosen App "Wahlswiper" wurden von einem Team von Politikwissenschaftler:innen der Universität Freiburg erarbeitet. Das Konzept des Tools unterscheidet sich insofern von den anderen, dass die Hintergründe der entwickelten Fragen in kurzen Videos erklärt werden. Damit sich auch Menschen mit Migrationshintergrund informieren können, werden die Fragen und Erklärvideos nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch, Türkisch, Russisch, Arabisch und Persisch angeboten.

Der Ironische: Postill-O-Mat

Politik muss nicht immer bierernst genommen werden. Zumindest sieht das der "Postillon" so. Die satirische Webseite bietet mit seinem "Postill-O-Mat" das satirisches Pendant zu den anderen Wahltools an. Die 31 Thesen nehmen teilweise die Aussagen des Wahl-O-Mats auf die Schippe: Statt „Auf allen Autobahnen soll ein generelles Tempolimit gelten“ dichtet der Postillon so „Auf Autobahnen soll eine generelle Mindestgeschwindigkeit von 210 km/h gelten“.

Doch auch über allerlei anderes gilt es abzustimmen. Zum Beispiel: "In Deutschland sollte es generell möglich sein, sich die Füße mit Marmelade einzucremen" oder "Flunkyball soll Fußball als Volkssport Nr.1 ablösen". Wie viel dieses Wahltool bei der Wahentscheidung weiterhilft, ist fraglich. Lustig ist es aber allemal.

Der Newcomer: DeinWal

Sophie Flack studiert im Master Demokratiewissenschaften an der Universität Regensburg, Tom Theile arbeitet am Max-Planck-Institut für demographische Forschung als Softwareentwickler und Martin Scharm ist freiberuflicher IT-Ingenieur und Teil eines Schiffbau-Start-Ups. Gemeinsam haben die Drei das Portal „DeinWal“ entwickelt – unabhängig, ohne finanzielle Unterstützung und rein aus politischem Interesse (schreiben sie zumindest auf ihrer Internetseite). DeinWal gibt euch die Möglichkeit, eure Einstellung zu verschiedenen Themen mit Entscheidungen der Parteien zu vergleichen.

In einem Quiz können so einige der tatsächlich stattgefundenen Abstimmungen im Bundestag nachgespielt werden und so herausgefunden werden, welche Partei am ähnlichsten abgestimmt hat. Die Fragen beruhen auf echten Abstimmungen der letzten Legislaturperiode und nicht nur auf Absichtserklärungen der Parteien.