Die neuen Pläne sind gleichwertig zu den bisher bei Stuttgart 21 verfolgten, sagt eine Flughafen-Sprecherin. Für die hat der Airport die vereinbarten 339,4 Millionen Euro bezahlt.

Stuttgart - Die Pläne von Bund und Bahn für einen langen Gäubahntunnel zwischen Böblingen und dem Landesflughafen werden vom Airport begrüßt. Bisher ist für den Anschluss der Gäubahnzüge beim Projekt Stuttgart 21 die Mitnutzung der S-Bahn-Gleise ab Stuttgart-Rohr zum Flughafen und dort vor den Terminals im Untergrund ein drittes Gleis neben der S-Bahn-Station geplant. Um diese Variante ad acta zu legen, müssen die Projektpartner den S-21-Finanzierungsvertrag ändern. Das könnte im Herbst geschehen. Dann könnte die Vorplanung beginnen.

 

Vorzüge des Tunnelanschlusses

„Wir waren als Projektpartner immer offen für Verbesserungen. Deshalb befürworten wir die neue Lösung, sofern sie planerisch verbindlich und rechtlich wasserdicht vereinbart ist und die Flughafengesellschaft keine Mehrkosten zu tragen hat“, sagt eine Sprecherin des Airports auf Anfrage. Die Tunnellösung bringe aus Sicht des Flughafens einige Vorteile. Etliche Jahre Beeinträchtigungen durch eine Großbaustelle vor den Terminals würde erspart, genauso die „mindestens zwölfmonatige Sperrung der S-Bahn zum Flughafen und nach Bernhausen“. Die zusätzliche Lärmbelastung durch Schnellzüge durch Leinfelden-Echterdingen werde vermieden. „Alle diese Vorzüge sind nicht von der Hand zu weisen, von Nachteil ist die weitere Zeitverzögerung um mehrere Jahre“, so die Sprecherin. Wir stark die Verzögerung wäre, ist unklar, da die Bahn AG im Projekt Stuttgart 21 kein Datum für den Baubeginn nennt.

Der Flughafen hat für den Schienenanschluss 339,4 Millionen Euro an die Bahn und rund 20 Millionen für eigene Bauvorbereitungen bezahlt. Das Geld sei komplett geflossen. Rückzahlungsansprüche sieht der Flughafen nicht: „Unser Beitrag war auf das Gesamtprojekt bezogen, dessen fester Bestandteil der Gäubahnanschluss ist. Ob durch Tunnel oder mit drittem Gleis, erscheint uns gleichwertig“, so die Sprecherin.