Die Folk-Rock-Mundart-Band Wendrsonn hat am Samstagabend in Hemmingen gespielt. Neben kratzigem Blues und schwäbischem Rock gab es auch etwas Landeskunde.

Hemmingen
– Gleich zu Beginn des Konzerts in der Hemminger Gemeinschaftshalle am Samstagabend musste Markus Stricker, Gründer und Bandleader der Mundart-Gruppe Wendrsonn, etwas klärenn: „Sind Reig’schmeckte hier?“, fragte er in den mit knapp 300 Gästen fast ausverkauften Saal. Verhalten gingen Hände hoch. Viele kamen aus Schwieberdingen (Stricker: „Das geht ja noch“), einige aus Stuttgart, einer sogar aus Heilbronn („der Arme“). Trotz unterschiedlicher Herkunft waren alle gleich fleißig am Mitklatschen, als die Folk-Rock-Gruppe zum Einstieg ihr Lied „Reig’schmeckter“ zum Besten gab. Die sechs Musiker aus dem Remstal heizten dem Publikum ordentlich ein, es gab rockige Nummern mit vielen Anklängen an Irish Folk. Zwischen den Liedern dann ein wenig Landeskunde, vorgetragen auf Schwäbisch von der Sängerin Biggi Binder, beispielsweise zum Armen Konrad, zum Schicksal der ersten Gastarbeiter im Land und auch zu geografischen Fragen, denn „wo liegt eigentlich Iptingen?“. Dass die seit elf Jahren existierende Band auch ruhigere Nummern kann, zeigte beispielsweise ein epischer Instrumental-Beitrag, der ein wenig an den Soundtrack des Films „Thelma und Louise“ erinnerte. Weil die Musikanlage nicht gut abgemischt war, schmerzte manch hoher Ton im Ohr. Das war aber das einzige Manko des Abends. Wobei: das Bier war aus, ehe das Konzert überhaupt begonnen hatte. Das wäre aber ohnehin nur badisches Tannenzäpfle gewesen.(pho) Foto: factum/Bach