Dass man in der Landeshauptstadt überlegt, für diese Art der Lieferungen ein umweltfreundliches System mit E-Lastenrädern oder elektronischen Sackkarren ist löblich, sagt StZ-Redakteur Jürgen Löhle.

Stuttgart - Das Bild kennt man: vormittags in der Innenstadt. Vor vielen Geschäften parken Lieferwagen schräg auf dem Gehweg und mit laufendem Motor. Oft laden die Fahrer nur ein oder zwei Pakete aus, ehe sie weiter röhren. Dass man in der Landeshauptstadt überlegt, für diese Art der Lieferungen ein umweltfreundliches System mit E-Lastenrädern oder elektronischen Sackkarren zu etablieren, ist löblich und angesichts der oft viel zu dicken Luft im Stuttgarter Kessel auch durchaus sinnvoll.

 

Allerdings muss die Stadt dazu auch Bedingungen schaffen, die so ein System ermöglichen. Und dazu braucht man Platz, weil der Umstieg von Lastwagen auf Lastenräder nur gelingen kann, wenn man in Zentrumsnähe Umladestationen hat. Wo dafür Flächen sind und welche optischen Mindeststandards sie erfüllen müssen und ob dafür Fördermittel zur Verfügung stehen, sind offene Fragen.

Die Lust der großen Zusteller an zusätzlichen teuren Zwischenlagern dürfte jedenfalls nicht besonders groß sein. Ebenso wichtig die Frage – wo sollen die Lastenräder fahren? Ein Heer von rikscha-ähnlichen Lastkulis in den Fußgängerzonen ist sicher auch nicht optimal, spezielle Fahrstreifen das mindeste, um die Fußgänger zu schützen. Auch die Radwege müssten dazu wohl weiter ausgebaut und ganz genau auf deren Breite geachtet werden.

Wenn das aber in den Griff zu kriegen ist, wären Lastenräder in der Innenstadt Logistik ein vernünftiges Instrument. Denn daran besteht kein Zweifel. Jeder Verbrennungsmotor, der in der Feinstaub-City nicht unnötig läuft, ist ein Vorteil.