Vorerst bleibt offen, wer in die Räume der ehemaligen Karstadt-Filiale in der Königstraße einzieht. Fest steht: Es sind mehrere Shops – darunter ein großer Textilanbieter.

Stuttgart - Handel und Bürger müssen wohl noch eine Weile rätseln, wer als Hauptmieter in das ehemalige Karstadt-Gebäude in der Königstraße einzieht. Hartnäckige Spekulationen, es könnte sich um eine weitere Filiale des irischen Billigtextillabels Primark handeln, die bereits im Milaneo ihre Waren anbietet, wollte der Projektleiter Alexander Cronauer am Dienstag im Technikausschuss des Gemeinderats auch auf Nachfrage des SPD-Stadtrats Hans H. Pfeifer nicht bestätigten. Nutzer werde man erst nennen, wenn die Mietverträge unter Dach und Fach seien, so Cronauer. Er ist Projektleiter des Wiener Immobilienunternehmens Signa, das die frühere Karstadtfiliale im Zuge der Übernahme der Warenhauskette erworben, mittlerweile aber an den Investmentfonds Union Investment weiterverkauft hat.

 

Cronauer nannte erstmals Einzelheiten zur Aufteilung der Flächen in dem sechstöckigen Gebäude. Der Löwenanteil der Gesamtmietfläche von mehr als 20 000 Quadratmeter geht in jedem Fall an Unternehmen aus der Textilbranche und einen Lebensmittelhändler (17 700 Quadratmeter). Ein Modeanbieter allein soll das komplette dritte und vierte Obergeschoss belegen. Die restlichen knapp 2350 Quadratmeter sind für hochwertige Büroräume und Kommunikationsanbieter vorgesehen.

Stadträte wollen auch den Oppenheimer Platz aufwerten

Die Stadträte sind angetan von den Renovierungsplänen. So wird die gesamte Gebäudefassade mit viel Glas neu gestaltet, eine neu angelegte Dachterrasse bietet den Mietern der Büros im Obergeschoss einen weiten Blick über die Stadt. Auch im Umfeld will sich Signa engagieren. So soll die dunkle Passage von der Schulstraße zum Josef-Süß-Oppenheimer-Platz durch eine Lichtinstallation aufgehellt werden. Die Eröffnung der neuen Geschäfte – nach Cronauers Worten künftig kein Warenhaus mehr und auch keine Shoppingmall – ist für Ende Oktober 2017 geplant.

Im Gefolge der Renovierung und Umgestaltung des Gebäudes äußerten einige Räte den Wunsch nach einer generellen Aufwertung des Oppenheimer Platzes. Mehrfach wurde die „Hinterhofatmosphäre“ zwischen der Schulstraße und der Straße Neue Brücke kritisiert, von Geruchsbelästigungen aller Art und Problemen bei der Aufwertung durch das benachbarte Dreifarbenhaus war die Rede. Auch hier will sich der Investor einbringen – soweit es rechtlich zulässig ist. Denn die Gestaltung des öffentlichen Raums ist Sache der Stadt. Der Gemeinderat hat für den Platz allerdings diesbezüglich kein Geld im aktuellen Haushalt bereitgestellt. Baubürgermeister Peter Pätzold (Grüne) sagte zu, Varianten für eine Umgestaltung zu prüfen.