Im Prozess um überhöhte Abrechnungen von libyschen Privatpatienten am Klinikum Stuttgart redete man im Gericht erneut über Schlamperei in der Buchhaltung. Der Strafkammer geht derweil das Personal aus.

Stuttgart - Es waren aufregende Zeiten, als im Klinikum Stuttgart 2013 und 2014 Hunderte libysche Kriegsversehrte behandelt wurden und sich die Geschäftsführung berechtigte Hoffnungen auf Millionenerlöse machte. Der umtriebige Chefkoordinator Andreas Braun, Leiter der Abteilung für internationale Patienten (IU), sorgte, offenbar mit Rückendeckung von oben, nicht nur dafür, dass die verletzten Kämpfer gut behandelt wurden; er regelte auch, dass jene mit Zuwendungen zufriedengestellt wurden, die die 371 Privatpatienten nach Stuttgart gelotst und betreut hatten. Für das Projekt flossen 19 Millionen Euro in die Klinikumkasse. Weil am Ende dennoch angeblich zehn Millionen fehlten, gab es richtig Ärger.