Der 61-jährige Friedrich Liechtenstein macht gerne Werbung, am besten für sich selbst. Und für seine Musik. Denn er ist vor allem ein Künstler.

Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)

Berlin - Gülden glitzern die Fingernägel. Wie kleine Plättchen einer Discokugel. Friedrich Liechtenstein trägt einen eleganten grünen Wollmantel, darunter einen dunkelblauen Rollkragenpullover und eine weiße Hose an diesem kalten Februarmittag in Berlin-Mitte. Er sitzt gerne am Fenster hier, weiß die Bedienung im Café, in dem man sich verabredet hat. Die Hektik von Mitte ist draußen, beim Vietnamesen ein paar hundert Meter weiter stehen die Duttmänner Schlange. Hier ist es perfekt für ein langes Gespräch, in dem es viel um Kunst und Können, um Besitz und Melancholie, um das Flanieren und um den Vier-Stunden-Tag geht. Liechtenstein war schon alles: Puppenspieler, erfolgloser Künstler, erfolgreicher Künstler, er ist Flaneur, Lebemann, Vater, Elektropopmusiker und Markenbotschafter für die Marke Liechtenstein. Er selbst sagt: „Ich bin Künstler, aber alles unter dem Aspekt der Performancekunst. Im einfachen, aber auch in hochkomplexen Dingen“.