Spärlich bekleidete Frauen, dazu fragwürdige Slogans: Manch deutsches Unternehmen geht mit seiner Reklame zu weit, findet der Deutsche Werberat – und präsentiert sechs Beispiele für sexistische und gewaltverharmlosende Werbung.

Stuttgart - Ein Modegeschäft in einem Magdeburger Einkaufszentrum hat in einer Anzeige mit dem Bild einer nackten Frau geworben, die auf einem Tisch drapiert ist. Sie ist umringt von mehreren Männern. Zusätzlich ist der Slogan „Fuck your Face“ zu lesen. Diese Werbung ist eine von sechs, die der Deutsche Werberat seit Anfang des Jahres öffentlich gerügt hat – „sexistisch und Gewalt gegenüber Frauen verharmlosend“ lautet das Urteil.

 

Ein weiteres Beispiel ist laut Werberat die Anzeige einer Firma aus dem bayerischen Schonungen. Sie bewarb Messgeräte mit dem Spruch: „Noch Budget? Dann zugreifen...“. Dazu ist das Bild einer Frau zu sehen, die ihren Weihnachtsmantel öffnet und in Reizwäsche dasteht. Die Werbung weise „keinen Produktbezug“ auf, kritisierte das Kontrollgremium. Die Reklame reduziere Frauen auf ihre Sexualität und lege „Verfügbarkeit nahe“.

Generell sieht der Werberat keinen Grund zur Besorgnis

Der Autohändler Jütten & Koolen aus Waldfeucht hat in seiner Werbung eine spärlich bekleidete junge Frau abgebildet. In Höhe ihres Gesäßes fährt ein roter Miniaturwagen vorbei. Die Autoreparaturwerkstatt Schöpp aus Emstek in Niedersachsen warb mit einem Motiv, auf dem eine Frau in knappen Jeans-Shorts von hinten zu sehen ist. Und die Firma Brunner Haustechnik aus Massing im Rottal bewirbt ihre Heizungsanlagen mit einer Frau in Unterwäsche und dem Slogan „Beides heiße Geräte… eine geht mit Ihnen shoppen… eine spart Geld und ist effizient“.

Nicht nur sexistisch, sondern auch gewaltverharmlosend ist aus Sicht des Werberats der Aufsteller von City Paintball Hamburg. Es zeigt eine in Dessous und High Heels bekleidete Frau in Kombination mit dem Spruch „Bock auf Ballern“. Dies suggeriere, man könne aus Spaß beim Paintball auf Personen ohne Schutzkleidung, in dem Fall auf eine leicht bekleidete Frau, schießen. Zudem werde die abgebildete Frau als reiner Blickfang benutzt und damit auf ihren Körper reduziert, so das Urteil des Werberats.

Die Rüge ist die schärfste Form der Kritik durch den Werberat. Sie wird dann ausgesprochen, wenn Unternehmen trotz Beanstandung ihre Reklame nicht ändern oder zurückziehen. Trotz der Beispiele – generell sieht der Deutsche Werberat keinen Grund zur Besorgnis. „Wenn wir pro Jahr auch mehrere öffentliche Rügen aussprechen müssen, zeigt dies dennoch bei rund 3,3 Millionen werbenden Unternehmen in Deutschland, dass nur eine verschwindend kleine Minderheit Grenzüberschreitungen begeht und sich nicht an die freiwilligen Regeln der Werbewirtschaft hält“, sagt Geschäftsführerin Julia Busse.

Die Rüge ist die schärfste Form der Kritik durch den Werberat. Sie wird dann ausgesprochen, wenn Unternehmen trotz Beanstandung ihre Reklame nicht ändern oder zurückziehen.

Werberat rügte 2016 bereits sechs Unternehmen - Lesen Sie mehr auf:
http://www.donaukurier.de/nachrichten/panorama/Deutschland-Werbung-Unternehmen-Werberat-ruegte-2016-bereits-sechs-Unternehmen;art154670,3182161#plx105796317
Die Rüge ist die schärfste Form der Kritik durch den Werberat. Sie wird dann ausgesprochen, wenn Unternehmen trotz Beanstandung ihre Reklame nicht ändern oder zurückziehen.

Werberat rügte 2016 bereits sechs Unternehmen - Lesen Sie mehr auf:
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