Dieses Wiedersehen zweier alter Nordrivalen ist eine deutlichere Angelegenheit als erwartet: Werder Bremen gewinnt im DFB-Pokal ohne jede Mühe bei Hannover 96.

Hannover - Werder Bremen hat das wohl nervenaufreibendste Jahr seiner Vereinsgeschichte mit einem überzeugenden Sieg im DFB-Pokal beendet. Durch einen 3:0 (2:0)-Erfolg im Nordduell beim Zweitliga-Club Hannover 96 zog der sechsmalige Pokalsieger am Mittwochabend ins Achtelfinale seines Lieblingswettbewerbs ein.

 

Theodor Gebre Selassie (30. Minute), Joshua Sargent (32.) und Jean-Manuel Mbom (60.) belohnten mit ihren Toren eine abgeklärte Leistung des Fußball-Bundesligisten. Hinten ließ Werder kaum etwas zu und vorne war man deutlich gefährlicher als der zwar ambitionierte, aber wie so häufig in dieser Saison enttäuschende Zweitligist aus Niedersachsen. „Das war ein sehr guter Auftritt meiner Mannschaft, sehr kontrolliert, sehr klar“, sagte Trainer Florian Kohfeldt. „Das war ein zu keinem Zeitpunkt gefährdeter Sieg.“

Werder ohne Ömer Toprak und Marco Friedl

Im DFB-Pokal gehen die Bremer nun als einer der letzten 16, in der Bundesliga mit einem Vorsprung von acht Punkten auf einen direkten Abstiegsplatz in das nächste Jahr. Für das äußerst turbulente 2020, in dem der Club beinahe abgestiegen wäre und durch die Einnahme-Ausfälle der Corona-Krise zudem besonders hart getroffen wurde, ist das ein versöhnlicher Abschluss.

Dabei musste Werder in dieser Partie kurzfristig auf die beiden Abwehrspieler Ömer Toprak (Schlag auf die Achillessehne) und Marco Friedl (Oberschenkelprobleme) verzichten. Für sie kamen Kapitän Niklas Moisander und Milos Veljkovic zum Einsatz.

Beide wurden in der Defensive nur selten gefordert und tobten sich deshalb auch punktuell weiter vorne aus. So bereitete der in dieser Saison nur noch selten berücksichtigte Routinier Moisander aus Finnland den zweiten Bremer Treffer mit seinem schönen Solo vor. Ähnliches galt für Rechtsverteidiger Gebre Selassie, der schon vor seinem Führungstor die bis dahin beste Chance des Spiels besaß (27.).

Kurz nach der Pause fällt

Kurz nach der Pause ließ Werders Leihspieler Tahith Chong eine Doppelchance zum 3:0 (48.) aus. Das hielt die zwischenzeitlich etwas forscheren Gastgeber noch für einige Minuten im Spiel. Denn kurz darauf vergab Timo Hübers nach einem Eckball die erste gute Möglichkeit für Hannover (51.). Wenig später war alles entschieden.

Viel Zeit zur Erholung bleibt beiden Teams nicht. Schon am Montag müssen sie wieder auf dem Trainingsplatz stehen. Die Weihnachtspause sei in diesem Corona-Jahr nur „ein verlängertes Wochenende“, sagte Werder-Trainer Florian Kohfeldt.