Die StZ-Sommeraktion führt die Leser hinter die Kulissen des größten Mineralwasser-Herstellers in Baden-Württemberg – und liefert spannende Fakten zu Sprudel, Schorle und Apfelsaft.

Sachsenheim - Es ist stechend heiß in Sachsenheim im Kreis Ludwigsburg. Die Sonne brennt mit 30 Grad von oben. Was könnte erfrischender sein als eine Flasche Sprudel. Mineralwasser Medium? Vielleicht eine Schorle? Damit kann Rolf Maulbetsch an diesem Tag auf dem Betriebshof von Alwa dienen. Die 1930 in der Nähe von Karlsruhe gegründete Firma ist inzwischen der größte Mineralwasser-Hersteller in Baden-Württemberg, rund 300 Millionen Flaschen laufen jährlich aus. Maulbetsch ist Produktionsleiter, und reicht den 20 StZ-Lesern zur Erfrischung ein passendes Getränk.

 

Aber woher kommt das Mineralwasser überhaupt? Aufschluss darüber gibt es wenige Meter weiter. Die Besucher stehen in einer riesigen Abfüllhalle, der Geruch von Zitrone liegt in der Luft. Kein Wunder: Über die endlose Kette von Bändern wird gerade Bitter Lemon in 0,5-Liter-Einwegflaschen abgefüllt. Rolf Maulbetsch hat einen nur wenige Zentimeter langen Plastikrohling in der Hand. „Nur das Gewinde mit Deckel hat schon die richtige Größe“, erzählt er.

Der Rohling für die Plastikflasche ist nur Zentimeter groß

In einer Maschine wird das PET-Plastik erhitzt, aufgeblasen – und schon hat sich eine Halbliterflasche daraus geformt. Die so entstandenen Behälter laufen über ein großes Drehrad, dann wird die Zitronenlimonade eingefüllt. Weiter hinten wird wie von Zauberhand der Deckel aufgeschraubt. An einer Stelle der Laufbänder blitzt es beständig. „Dort wird der Füllstand kontrolliert“, erzählt Rolf Maulbetsch. Alles ist hoch automatisiert, in der ganzen Fabrikhalle arbeiten nur vier Menschen – an PCs.

Gut 300 000 Flaschen pro Tag werden hier fertig gemacht. Selbst den Transport der schon in Plastikbahnen eingehüllten Sixpacks übernimmt ein Roboterfahrzeug. Nebenan werden Pfandflaschen ausgewaschen und neu befüllt, hinter einem runden Glasfenster kleben die maschinellen Arme neue Etiketten auf die wieder verwerteten Behältnisse. „Raten Sie mal, wie oft eine Flasche wiederverwendet werden kann?“, fragt der Produktionsleiter Rolf Maulbetsch, und gibt gleich die Antwort. Eine PET-Flasche 25-mal, eine aus Glas 50-mal. Je stärker die weißen Ringe am Bauch über und unter dem Aufschrieb ausgeprägt sind, desto öfter wurde sie schon verwendet