An diesem Sonntag vor 25 Jahren ist Werner Weinmann gestorben. Der Sozialdemokrat aus Bonlanden stieg vom Schriftsetzer zum Druckereibesitzer auf und machte gleichzeitig in der Landespolitik Karriere. Der engagierte Sozialpolitiker wurde nur 61 Jahre alt.

Stuttgart - Der Mann vor der Kamera hat das Kinn nach vorne gereckt, und seinen entschlossenen Blick richtet er wechselweise zum Interviewer und direkt in die Fernsehkamera, also zu den Leuten draußen im Land, zu den Regierten, zu den Wählern: „Eine große Oppositionsfraktion wie die sozialdemokratische Partei in diesem Landtag kann sich diese Behandlung, die sie immer wieder von dieser Mehrheitsfraktion und von dieser Landesregierung erfahren muss, nicht bieten lassen“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Werner Weinmann, damals gerade frisch in den Landesvorstand seiner Partei gewählt, im Februar 1978 in die Kamera des Süddeutschen Rundfunks. Dann wurde er richtig kämpferisch: „Es muss Schluss sein mit dieser Arroganz der Macht!“ Und schließlich eine Wendung, die Leute, die Werner Weinmann nicht kannten, verblüfft haben mag, die seine Weggefährten jedoch nicht überrascht: „Auf Schwäbisch möchte ich hinzufügen“, ergänze Werner Weinmann, „jetz isch d‘Heu gnug honda!“