Jules Massenets „Werther“ wird an der Staatsoper Stuttgart zu einem Fest der Musik. Dafür sorgen der Dirigent Marc Piollet, das Staatsorchester und sehr gute Sänger. Felix Rothenhäuslers Inszenierung bleibt dekorativ im Niemandsland zwischen Kapitulation und Kitsch.

Stuttgart - Der Abend sollte „Charlotte“ heißen. Vor allem um ihre Gefühle geht es in der Oper, die der Komponist Jules Massenet 1892 gemeinsam mit drei Librettisten über Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ geschrieben hat, vor allem um Charlotte kreist die Inszenierung, die am Sonntagabend in der Stuttgarter Staatsoper Premiere feierte. Und vor allem: Charlotte wird von der amerikanischen Mezzosopranistin Rachael Wilson so gesungen, dass es einem schier den Atem raubt.