Der Wertstoffhof an der Liebknechtstraße eröffnet. Damit verkürzen sich nun die Wege für die Einwohner von Vaihingen und Möhrigen die ihre Wertstoffe loswerden wollen, erheblich.

Vaihingen - Am westlichen Ende des Gewerbegebietes Vaihingen/Möhringen ist am vergangenen Donnerstag der fünfte Stuttgarter Wertstoffhof seiner Bestimmung übergeben worden. Dass es nun endlich so weit ist – einige Wochen später als zunächst geplant – , hat sich schnell herumgesprochen: Mehrere Bürger sind am ersten Tag gekommen, um auf dem Hof an der Liebknechtstraße Abfälle zu entsorgen.

 

Standortsuche in den Bezirken West und Mitte

Betrieben wird der Wertstoffhof vom städtischen Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS). „Wir stellen mit der Eröffnung des Vaihinger Wertstoffhofs einen weiteren Lückenschluss her“, sagte der Geschäftsführer Thomas Heß. Es handelt sich um den vorletzten der geplanten Wertstoffhöfe in Stuttgart. Der Gemeinderat hat die Einrichtung von insgesamt sechs Höfen beschlossen. „Jetzt fehlt uns nur noch einer im Bereich der Stadtbezirke West und Mitte“, sagte Heß. Dort sei man aber noch auf der Suche nach einem geeigneten Standort.

„Wegen der steigenden Rohstoffpreise haben die Wertstoffhöfe an Bedeutung gewonnen“, sagte Heß. Und die kämen bei den Stuttgartern gut an: Seit der Eröffnung des ersten Hofes im Jahr 2005 ist die Abgabemenge stetig angestiegen. Im Jahr 2013 haben die Stuttgarter auf den vier AWS-Höfen rund 7400 Tonnen Sperrmüll und Wertstoffe sowie 2600 Tonnen an Elektro- beziehungsweise Elektronikschrott abgegeben. Im Schnitt gibt es zwischen 150 und 200 Anlieferungen pro Tag und Hof.

Vernünftiges Recycling für Abfälle

Mit der Eröffnung des Vaihinger Wertstoffhofs verkürzen sich für die Einwohner von Vaihingen und Möhringen die Wege erheblich. Der Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt drückte seine Freude über die Inbetriebnahme aus: „Was lange währt, wird endlich gut. Es ist höchste Zeit, dass der zweitgrößte Stadtbezirk endlich seinen eigenen Wertstoffhof bekommt.“ Die Nachfrage sei äußerst groß; es vergehe keine Woche im Bezirksrathaus, ohne dass jemand nachfrage, wo er seine Wertstoffe loswerden könne, berichtete er.

„Unser Oberbürgermeister möchte den motorisierten Individualverkehr in Stuttgart verringern. Um so wichtiger ist es, dass die Vaihinger und Möhringer Bürger nun einen kurzen Anfahrtsweg für das Wegbringen ihrer Abfälle haben. Ich bin mir sicher, dass der Wertstoffhof gut angenommen werden wird“, sagte Meinhardt. Er berichtete zudem von einem Trend, der aktuell um sich greife: „Studenten, die umziehen, nehmen ihre Möbel nicht mehr mit, sondern lassen sie einfach zurück.“ Es sei wichtig, Abfälle einem vernünftigen Recycling zuzuführen. Dies sei nun auch in Vaihingen möglich und zwar an einem sehr zentralen Punkt.

Salzlager vor Ort

Für Annahme und Beratung auf dem Vaihinger Wertstoffhof ist Manuela Frank zuständig. „Wer etwas abzugeben hat, fährt mit seinem Auto auf den Hof. Wir schauen, was abzugeben ist, klären ob und wie viel derjenige dafür bezahlen muss und weisen ihn dann ein, in welchen Container er die Sachen werfen muss“, beschreibt die AWS-Mitarbeiterin. Sie will sich in den nächsten Wochen etwas mehr Zeit für Erklärungen nehmen, bis sich alles eingespielt hat.

Der AWS ist auch für die Straßenreinigung in Stuttgart zuständig. Eine Besonderheit des Vaihinger Wertstoffhofs ist, dass er drei Salzsilos beherbergt. In Stuttgart habe man 250 Höhenmeter zu überwinden, erläuterte Heß. „Auf den Fildern haben wir oft noch eine geschlossene Schneedecke, während es unten im Kessel bereits taut. Daher ist es wichtig, vor Ort ein Salzlager zu haben, damit wir schneller für sichere Verkehrsverhältnisse sorgen können.“ Um die Anwohner vor Lärm zu schützen, wenn die Streufahrzeuge in der Nacht befüllt werden, gibt es auf dem Wertstoffhof eine bewegliche Lärmschutzwand, die bei Bedarf nach vorne gezogen werden kann.