Das vierte Western-Festival lockt mehrere Tausend Besucher an.

Mönsheim - Darauf haben Monika Popp und ihre Mitstreiter lange warten müssen. Zum vierten Mal bereits ging von Freitag bis Sonntag in der gleichnamigen Mönsheimer Reitschule ihr Western-Festival über die Koppel – und endlich einmal schien bei der Veranstaltung die Sonne. „In den vergangenen Jahren sind wir fast im Schlamm versunken“, blickt die Organisatorin zurück, „diesmal macht es richtig gute Laune.“

 

An die 3000 Besucher nutzen die Gelegenheit zum Besuch im Wilden Westen direkt um die Ecke. Hinzu kommen viele Gäste in historischen Kostümen aus nah und fern, die zum Teil drei Tage und länger auf dem Gelände kampieren und das imaginäre Städtchen „Brody“ mit viel Leben füllen.

Der Bösewicht ist immer ein anderer

So etwa Dirk Danner aus dem nahegelegenen Pforzheim, der gemütlich in Südstaatenuniform vor dem Zelt an seiner Zigarre pafft. Oder die beiden Saloon-Damen Sabine Steffen und Karin Wengerter aus Pforzheim und Besigheim, die endlich einmal ohne Regen ihre schönsten Kleider „Gassi führen“ konnten.

Sabine Steffen spielt zudem mit im jedes Jahr weiterentwickelten Theaterstück „Cowboy und Indianer“. Konstanten darin sind Figuren wie Sheriff Billy oder Zeitungsherausgeber Jonathan Fitzgerald Smith, der über den Goldrausch und andere Themen stets aktuell berichtet.

Nur der Bösewicht, gespielt von Reinhold Popp und diesmal der Bürgermeister, der illegal Pferde verschachern will, ist jedes Jahr ein anderer. Denn wie das im Wilden Westen so üblich ist, wird er natürlich immer überführt und am Ende erschossen.

Wer war eigentlich zuerst da?

Ganz so authentisch muss aber nicht immer alles sein. „Wir machen’s so, wie wir uns den Wilden Westen vorstellen, dass es Spaß macht“, erklärt die Veranstalterin Monika Popp. Dazu gehört dann neben den „Rodeo Championship“ für Groß und Klein, dem fleißigen Goldwaschen und gemeinsamem Quadrille-Reiten mit vielen der 20 beteiligten Pferde, dass Handys und andere moderne Technik durchaus erwünscht ist.

Auf den ersten Blick eher unpassend wirken auch die Wikinger Peter Schiffmann alias Oyvind aus Kornwestheim und sein Begleiter Ingo Metzger aus der Pfalz. „Wir waren zuerst da“, sagt das Duo grinsend mit Blick auf die Entdeckung Amerikas durch die Nordmänner lange vor Christoph Kolumbus.

Ritter, Cowboys und Indianer

Normalerweise nehmen sie teil am großen Ritterspektakel, das an Himmelfahrt ebenfalls bei der Reitschule Popp stattfindet. „Das machen wir bereits seit 14 Jahren“, blickt die Organisatorin Monika Popp zurück. Damals erhielt das Mittelalter den Vorzug vor „Cowboy und Indianer“. Die kamen im Herbst 2015 dann auch noch dazu und machen mittlerweile allen rund 40 Helfern der Stallgemeinschaft sowie ihren Gästen mindestens genauso viel Spaß.

So wie am vergangenen langen Wochenende, an dem auch eine Feuer-Show, Line Dance und vieles andere mehr das Publikum in ihren Bann gezogen haben. Ritter, Cowboys und Indianer sind in Mönsheim durchaus gern gesehen.