Weihnachten bot in diesem Jahr von allem etwas: Wenig Schnee, dafür Sonne und Rekordtemperaturen. Doch nun soll es wieder kühler werden und regnen.

Offenbach/Freiburg/Stuttgart - Freiburg ist seit Weihnachten 2012 der deutsche Rekordhalter für den wärmsten Heiligabend seit Beginn der Wetteraufzeichnung vor rund 100 Jahren. Die Messung von 18,5 Grad werde in die Archive des Deutschen Wetterdienstes (DWD) eingehen, gab ein Sprecher der Behörde bekannt. Damit löste Freiburg die Städte Baden-Baden und Müllheim ab, die sich seit 1983 den Titel des wärmsten Heiligabends in Deutschland teilten. Damals kletterten die Thermometer auf 17,8 Grad.

 

Doch Tauwetter und starke Niederschläge hatten im Südwesten vor allem am Rhein für Hochwasser gesorgt. Ein Streckenabschnitt zwischen Iffezheim (Kreis Rastatt) und Germersheim in Rheinland-Pfalz wurde am Dienstag nach knapp 38 Stunden wieder für die Schifffahrt freigegeben.

Wärmer als in Freiburg war es zeitweise nur in München. Eine Messstation zeigte 20,7 Grad an - ein Wert der nicht in die Statistik aufgenommen werden kann, wie der DWD am Dienstag mitteilte. Es habe sich nicht um eine offizielle Messung der Behörde gehandelt.

Im ganzen Land nutzten Menschen das frühlingshafte Klima für Sport im Freien oder Spaziergänge. Viele Stuttgarter flanierten am Montagnachmittag bei über 17 Grad unter wolkenlosem Himmel. Auch am Dienstag genossen viele Menschen bei angenehmen zwölf Grad und blauem Himmel ihren Kaffee im Freien mit Sonnenbrille und Pullover. Auf der Eisbahn am Schlossplatz waren Schlittschuhe und Minirock mit nacktem Bein der neue Trend bei diesem Wetter. Seit Mittwoch gehen die Temperaturen im Südwesten allmählich zurück, sagte ein Sprecher DWD.

Hochwasser an Oberrhein und Neckar

Die Meteorologen wiesen bereits vergangene Woche darauf hin, dass es durch den plötzlichen Wärmeeinbruch zu einer Schneeschmelze kommen werde. Dies sorgte, gemeinsam mit kräftigen Niederschlägen am Wochenende, landesweit für Hochwasser. Die Schifffahrt am Oberrhein und am Neckar kam an Heiligabend zum Erliegen, nachdem der Pegel in der Nacht zum Montag die kritische Marke von 7,50 Meter in Maxau bei Karlsruhe überstiegen hatte. Die Wasserschutzpolizei Karlsruhe schloss für die Dauer der Sperrung ein Hochwasserschutztor.

Am Mittwoch stagnierte der Pegel bei etwa 7,30 Meter. „Die Schiffe fahren wieder, müssen aber langsamer fahren als sonst“, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei Karlsuhe. Laut der Hochwasservorhersagezentrale könnten wegen der für die nächsten Tage erwarteten Niederschläge der Pegelstände aber wieder ansteigen.