Am Freitag Morgen passierte das, womit kaum noch jemand in Stuttgart gerechnet hätte, der erste Schneefall setzte ein. In der Innenstadt bekam man davon nur wenig mit: denn statt weißer Schneepracht fielen im Kessel einfach nur ein paar Regentropfen.

Stuttgart - Mit dem Schneefall, der am Freitagmorgen in der Region Stuttgart einsetzte, verhielt es sich ein bisschen wie mit dem Weihnachtsfest: Man weiß, dass es irgendwann kommt, und wenn es dann tatsächlich so weit ist, hätte man kaum mehr damit gerechnet. Spät also – genau einen Monat nach Heiligabend – rieselten die ersten Schneeflocken in diesem Winter herab und überraschten damit manche Bürger; zumindest in den höheren Lagen. In der Innenstadt bekam man davon am Morgen nur wenig mit, es sei denn, man verfolgte die Informationen im Radio oder Internet: denn statt weißer Schneepracht fielen im Kessel einfach nur ein paar Regentropfen. „Unterhalb von 300 Metern hat es am Freitag keinen Schnee gegeben“, sagt ein Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf Nachfrage der Stuttgarter Zeitung.

 

Bei einer Höhe von 400 Metern sah es da schon anders aus: „In Degerloch und bei uns hier auf dem Schnarrenberg ist der Schnee liegen geblieben.“ Für Samstag rechnet der Wetterexperte nicht mit weiteren Niederschlägen, am Sonntag jedoch wird es wohl wieder schneien: „Vor allem im Bergland wird es richtig winterlich.“ Darauf stellt sich auch die Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) ein. „Wir haben über das gesamte Wochenende Rufbereitschaft angesetzt, bei Bedarf sind bis zu 22 Wiederdienstfahrer einsatzbereit“, sagt eine Sprecherin der AWS. Unfälle wegen der Glätte und des Schneefalls habe es in der Region nicht gegeben, teilte ein Polizeisprecher mit. Auf der A 8 im Bereich Aichelberg hingegen staute es sich bis zu 20 Kilometer in beiden Richtungen. Kleine Unfälle waren dafür die Ursache, außerdem waren rund 20 Lastwagen liegen geblieben.

Dass der Wintereinbruch samt Schneefall nun doch noch kommen würde, überrascht den Wetterexperten vom DWD nicht, denn: „Es ist alles eine Frage der Luftströmungen.“ Über dem südlichen Teil Europas befindet sich gerade ein Tief, ein Hoch über Skandinavien bringt dort Kälte. „Die Kombination aus diesen beiden Wetterlagen führt zu der nasskalten Wetterlage“, erklärt der Wetterexperte. Im Norden und Osten Deutschlands werden die Luftmassen übrigens von Polarluft aus Polen und Russland bestimmt: „Deswegen ist es dort noch um einige Grad kälter als bei uns.“ Wie lange das Schneegestöber anhält, mag man beim DWD nicht vorhersagen. Der Überraschungseffekt sollte dann aber erst mal dahin sein.