Es ist inzwischen ein gewohntes Bild: In Stuttgart regnet es mal wieder. Aber wie lange noch und wann kommt endlich der Sommer zurück?

Digital Desk: Lena Hummel (len)

Stuttgart - In der Landeshauptstadt ist es am Dienstag mal wieder nass und grau. Das für die Nacht angekündigte Unwetter mit Starkregen und Hagel hatte den Großraum Stuttgart zwar verschont, reichlich Regen ist bis Dienstagmittag trotzdem gefallen. „Von gestern Abend bis jetzt haben wir im Raum Stuttgart einen Niederschlag von sieben bis zehn Liter pro Quadratmeter“, sagt Kai-Uwe Nerding vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart.

 

Bis in den Nachmittag werde es mit wechselnder Intensität weiter regnen, sagt der Experte, weitere zehn Liter pro Quadratmeter könnten in dieser Zeit fallen. Weiter westlich – eigentlich in ganz Baden – fielen größere Mengen, innerhalb 24 Stunden könnten dann durchaus 40 Liter zusammengekommen sein.

Kurze Ruhepause in der Nacht zum Mittwoch

Die kurze Ruhepause in der Nacht zum Mittwoch, die nur noch schwache Schauer bringt, sei vormittags dann auch schon wieder vorbei. „Die Schauer von Osten erreichen den Stuttgarter Raum voraussichtlich am Mittag oder Nachmittag“, prognostiziert der Meteorologe. Und schon am Vormittag des „trüben, diesigen, bewölkten“ Mittwochs könne es immer mal wieder tröpfeln. Wirklich schlimm werde es am Nachmittag aber nicht: „Das ist dann einfach Regen“, sagt Nerding.

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Anders sieht es im Schwarzwald oder im Allgäu aus. Da könnten bis Donnerstagmittag – so lange soll der Regen dauern – bis zu 100 beziehungsweise 80 Liter pro Quadratmeter fallen. Und auch danach ist erst mal keine Besserung in Sicht: „Wenn der Niederschlag am Donnerstagmittag wegzieht, dann ziehen neue Schauer und Gewitter auf – und die bringen dann auch wieder Unwetter“, sagt der Experte.

Deshalb regnet es so viel

Aber warum regnet es im Stuttgarter Raum eigentlich gerade so viel? – Das habe dreierlei Gründe: „Das liegt zum einen an einem blockierenden Hoch über Westeuropa“, sagt der Meteorologe und stellt klar: „Und Hochs und Tiefs wechseln sich immer ab, das ist die übliche Struktur“. Zudem liege über Westdeutschland derzeit ein sogenannter Trog, der warme, feuchte Luft aus dem Mittelmeer und dem Atlantik anziehe, die wiederum zu Hebungen neige und so zu Schauern und Gewittern führe.

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Für die intensiven Niederschläge seien außerdem sogenannte Tiefdruckrinnen verantwortlich. Da liefen Luftmassen aus Ost und West zusammen. „Und die müssen dann nach oben ausweichen.“ Die Konsequenz: Starkregen.

Wirklich besser werde es laut Nerding erst am Samstag. Dann etabliert sich ein Hoch, dann könnten wir auch wieder sommerliches Wetter bekommen“, sagt Nerding und ergänzt bedacht: „ich sage aber lieber mal ‚könnten.’“