Gefundenes Fressen für Instagram und Co.: Am späten Silvesternachmittag häufen sich Aufnahmen vom pinken Himmel. Doch was hat es mit dem Wetterphänomen auf sich?

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

„Als sei ein Komet am Himmel“, schreibt ein Nutzer auf Twitter über den Himmel in Stuttgart, der am späten Silvesternachmittag fast in grellem Pink erstrahlte. In sozialen Netzwerken posten viele ihre Schnappschüsse von dem Schauspiel, das sich zum Jahresende über Süddeutschland abspielte. Aber was färbte den Himmel so eindrucksvoll ein?

 

„Der Sonnenuntergang in Verbindung mit den Schleierwolken, die sehr hoch in der Atmosphäre, also in acht bis zehn Kilometern Höhe schweben, ist dafür verantwortlich“, sagt Thomas Schuster, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Kurze Wellen der Sonneneinstrahlung würden herausgefiltert, die langen blieben in den Eiswolken hängen und sorgten für den Effekt.

Vom Chiemsee bis zum Sauerland

„Örtlich ist das Phänomen überall dort zu sehen, wo sich die Schleierwolken befinden, zeitlich durch den Sonnenuntergang um bis zu 20 Minuten versetzt“, sagt der Meteorologe. Das sei von Ulm bis Augsburg, vom Chiemsee bis ins Sauerland.

Auch wenn er zeitlich an Silvester vielleicht besonders in Auge fällt, ganz ungewöhnlich ist der pinke Himmel nicht: Laut Thomas Schuster sei das Phänomen bereits im Herbst einige Male im Südwesten vorgekommen. Schenkt man sozialen Netzwerken Glauben, handelt es sich trotzdem um eine spektakuläre Verabschiedung des alten Jahres.