Dienst
Der Instant-Messaging-Dienst WhatsApp wurde 2009 gegründet und gehört seit 2014 zu Facebook. Nutzer können damit kostenlos Textnachrichten, Bild-, Video- und Ton-Dateien sowie Kontaktdaten verschicken.

Nutzung
Derzeit verschicken die Nutzer von WhatsApp täglich 42 Milliarden Nachrichten, teilen 1,6 Milliarden Fotos und laden 250 Millionen Videos hoch. Für viele Anwender hat WhatsApp dabei die per Telefon versandte SMS abgelöst.

Aus den Statusdaten konnten die Forscher den kompletten Tagesablauf eines Anwenders rekonstruieren. Anhand des Zeitstempels einer Person konnten sie sehen, wann sie aufsteht oder ob der Kommunikationsdienst zu unangemessenen Zeiten, etwa im Büro, genutzt wird. So genügte es bereits zu wissen, ob jemand studiert oder einer geregelten Arbeit nachgeht, um aus den anonymen Daten kleiner Gruppen Schlussfolgerungen ziehen zu können. Allein aus dem Online-Status konnte ermittelt werden, wer mit wem Kontakt hat. Bastian Könings, der an der Studie mitarbeitete, erklärt das so: „Es gibt Zeiten, zu denen verschiedene Probanden sehr ähnliche Status-Muster hatten. Die von uns entwickelte Metrik untersuchte Probanden in bestimmten Zeitfenstern und berechnete die Wahrscheinlichkeit, ob sie gleichzeitig online waren und ob sie miteinander kommuniziert haben.“

Datenschutz als „sehr kritisch“ bewertet

WhatsApp übermittelt standardmäßig alle Namen und Nummern aus den Telefon-Adressbücher seiner Anwender an die WhatsApp-Server in den USA. Die Stiftung Warentest beurteilte deshalb die App als „sehr kritisch“ in Sachen Datenschutz.

Noch lassen sich Facebook und WhatsApp unabhängig voneinander nutzen, doch mit der neuesten Softwareversion können iPhone-Nutzer ihr Profilbild, ihre Nutzernamen und ihre Kontakte in Facebook bereits in WhatsApp importieren. Für die WhatsApp-Nutzer hat das den Vorteil, dass die Kontaktdaten im Adressbuch des Smartphones mit den Facebookdaten synchronisiert werden. Umgekehrt erscheinen WhatsApp-Anwender im Menü des Facebook Messenger. Für Facebook hat das den Vorteil, dass damit mit Einwilligung des Nutzers dessen Daten aus zwei Diensten in einem einzigen Profil zusammengeführt werden. Die Daten, die Facebook über eine Person hat, werden damit wesentlich detaillierter und noch wertvoller für Werbekunden.

Das Ziel: die Monopolstellung schnell erreichen

Im Moment setzt Facebook-Chef Mark Zuckerberg ausschließlich auf Wachstum. „Wir haben unmittelbar keinen Druck, Umsätze zu generieren“, bestätigt Koum. Offenbar plant Zuckerberg, so schnell wie möglich die Monopolstellung zu erreichen, um dann neue Geschäftsmodelle zu erschließen. Eines hat er schon erreicht: Das SMS-Geschäft der Mobilfunkanbieter wurde von WhatsApp weitgehend abgelöst. „Noch immer nutzt nicht jeder Mensch WhatsApp, und das wollen wir ändern. Die Monetarisierung wird dann auf diesem Weg kommen“, sagt Koum.

Ganz reibungslos wird der Kurs zum Monopol nicht verlaufen: Das jetzt eingeleitete Verfahren des Bundeskartellamts gegen Facebook dreht sich darum, dass das Monopol es Facebook erlaubt, mit datenschutzfeindlichen Nutzungsbedingungen seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen. Dieser Ansicht scheinen jedenfalls auch die Datenschutzbeauftragten, Verbraucherschutzverbände, die Europäischen Kommission und die Wettbewerbsbehörden der anderen EU-Mitgliedstaaten zu sein, mit denen das Bundeskartellamt das Verfahren „in engem Kontakt“ führt. Kartellamtschef Andreas Mundt erklärte, dass Nutzerdaten gerade bei werbefinanzierten Internetdienste eine „herausragende Bedeutung“ hätten.

WhatsApp & Co im Visier der Behörden

Weltweit haben Regulierungsbehörden WhatsApp und Internetdienste wie Twitter und Skype ins Visier genommen, die Telekommunikationsdienstleistungen anbieten, aber nicht in den Aufbau der Netze investieren. In Indien, Südafrika und Nigeria wollen die Behörden diese Software-Dienste derselben Regulierung unterwerfen wie die Telekommunikationsanbieter. Auch die deutsche Bundesnetzagentur steuert auf diesem Kurs: Sie geht durch gerichtliche Instanzen, um Googles GMail als E-Mail-Dienst mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten behandeln zu dürfen.

Nachrichtendienst WhatsApp

Dienst
Der Instant-Messaging-Dienst WhatsApp wurde 2009 gegründet und gehört seit 2014 zu Facebook. Nutzer können damit kostenlos Textnachrichten, Bild-, Video- und Ton-Dateien sowie Kontaktdaten verschicken.

Nutzung
Derzeit verschicken die Nutzer von WhatsApp täglich 42 Milliarden Nachrichten, teilen 1,6 Milliarden Fotos und laden 250 Millionen Videos hoch. Für viele Anwender hat WhatsApp dabei die per Telefon versandte SMS abgelöst.