Auf einer „Wheelmap“ soll für den Kreis Böblingen kenntlich gemacht werden, wo Barrierefreiheit herrscht. Wer sich dem Projekt anschließen will, wird ausführlich geschult.
Der Beauftragte für Menschen mit Behinderung im Landkreis Böblingen, Reinhard Hackl, sucht nach Wheelmap-Botschaftern. Die Wheelmap ist eine Online-Karte, auf der sich rollstuhlgerechte Orte eingetragen lassen. Um das Projekt voranzutreiben und in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, werden im Landkreis Böblingen Botschafter gesucht.
Fortbildung geht über drei Monate
Auf angehende Wheelmap-Botschafter wartet eine dreimonatige Fortbildung. Die nächste Fortbildungsreihe beim Verein Sozialhelden beginnt am 8. September. Die Bewerbungsfrist für das kostenlose Programm endet am 15. August. Die Fortbildung findet von September 2022 bis Januar 2023 statt. Ziel ist es, die Teilnehmer dafür zu schulen, im Dezember selbst aktiv ihr eigenes Projekt in einem der Engagement-Bereiche von Wheelmap durchführen. Möglich sind folgende Bereiche: Mapping, Mapping-Aktion organisieren, Rampen-Aktion organisieren, Kommunikation unterstützen. Einzelprojekte werden im Januar bei einer kurzen Abschlusspräsentation vorgestellt.
Die inhaltliche Vorbereitung für die Botschafter findet online in einer Mischung aus gemeinsamen Live-Treffen per Zoom-Konferenz und individuellem Online-Lernen auf der Plattform „Google Classroom“ statt. In den Phasen zwischen folgen Austauschmöglichkeiten über das Chat-Programm „Slack“.
Fortsetzung der Aktion von 2016
Die persönlichen Voraussetzungen für ein Mitmachen beschreiben die Sozialhelden so: Die Teilnehmer sollten mit der App oder der Website Wheelmap vertraut sein und schon Orte bewertet haben. Sie sollten bei den zukünftigen Mapping-Kampagnen, die zweimal jährlich stattfinden, mitmachen. Wichtig sind ausreichende Computerkenntnisse im Bereich E-Mail, Videoanrufe und soziale Medien. Für das Mapping vor Ort ist der Besitz eines Smartphones notwendig. Die Bereitschaft zu einem langfristigen Engagement mit etwa ein bis zwei Stunden pro Woche für Wheelmap gehört ebenfalls dazu. Für die Schulungen sollte man im Monat ein bis zwei Abende (in der Zeit von 18 bis 20 Uhr) für Videokonferenzen per Zoom einplanen.
Die Wheelmap-Botschafter können auf die Ergebnisse der Mapping-Aktion im Landkreis im Jahr 2016 zurückgreifen. 800 Schüler haben damals gemeinsam mit 90 Senioren und 60 Rollstuhlfahrern kreisweit in fast allen Gemeinden und Städten barrierefreie Orte gemappt. In der Zwischenzeit ist viel im Landkreis passiert: Neue Wohngebiete und neue Einkaufsmöglichkeiten sind entstanden, andere sind verschwunden. Deshalb bittet Reinhard Hackl um Mithilfe, damit der Wegweiser aktualisiert wird.
Mehr Informationen zu den Wheelmap-Botschaftern und Anmeldung unter diesem Link: https://news.wheelmap.org/wheelmap-botschafterinnen-programm/ . Unter www.lrabb.de/Behindertenbeauftragter wird einiges über die Aktion von 2016 berichtet.