Autogegner stellen die Parkplätze auf der Achse vom Bahnhof in die Innenstadt erneut in Frage. Dabei hat sich der Gemeinderat – wenn auch knapp – erst vor Kurzem für deren Erhalt ausgesprochen.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Ludwigsburg - Vielen sind sie ein Dorn im Auge und auch im Gemeinderat nicht unumstritten: Die Parkplätze entlang der Ludwigsburger Myliusstraße. Erst Ende Juli hatte der Gemeinderat mit knapper Mehrheit einen Antrag der Grünen abgelehnt, die die Stellplätze auf der Achse zwischen Bahnhof und Innenstadt abschaffen wollten. Am Ende fehlte eine Stimme, um den Vorschlag durchzusetzen.

 

Nun fordert der ökologische Verkehrsclub VCD erneut eine Umgestaltung der Myliusstraße. Er wünscht sich mehr Platz für Grün, Wasser, Sitzgelegenheiten „und gesunde, kleine Lebensräume“. Beim Auftakt der Veranstaltungsreihe „12 Quadratmeter Kultur“ – so viel Platz braucht ein durchschnittliches Auto – versuchten Mitglieder des Vereins auch mit Bürgern ins Gespräch zu kommen.

1500 Busse täglich

„Täglich verkehren in der Myliusstraße rund 1500 Busse, ebenso viel Fahrräder, dazwischen Autos, die bei der Parkplatzsuche und beim Einparken die Busse häufig blockieren“, argumentiert der VCD. „Ein effizienter Verkehrsknoten muss anders organisiert werden.“ Vor allem müsse gewährleistet sein, dass Pendler den Bahnhof besser erreichen. Der Verkehrsclub fordert deshalb Vorrang für Busse und Fahrräder an der Stelle.

Das Argument, Ärzte und Einzelhändler seien dann nicht mehr erreichbar, weist VCD-Geschäftsführer Armin Haller zurück. Es gebe in der Stadt tausende Parkplätze. Und: Nicht alle Stellplätze in der Myliusstraße müssten verschwinden. Einige könnten bleiben, und mit digitaler Buchung, wenn der Autofahrer eine Berechtigung von Arzt, Sanitätshaus oder Optiker hat, zum Ein- und Aussteigen genutzt werden.