Der Streit um den Lärm von Motorrädern hat tiefere Gründe. Trotzdem ist er lösbar, meint Dieter Fuchs.

Seite Drei: Dieter Fuchs (fu)

Stuttgart - Ein Motorrad ist schon lange kein Fortbewegungsmittel mehr. Niemand ist heute mehr darauf angewiesen, aus Budget-Gründen zwei- statt vierrädrig von A nach B zu kommen. Die meisten Motorräder sind, schon was ihren Kaufpreis angeht, Luxusgüter – Metall gewordene Träume, Ausdruck einer gewählten Individualität, sinnstiftend im Leben. Motorrad fahren kann sehr glücklich machen. Allerdings hat diese individuelle Freizeitbeschäftigung gravierende Folgen für die Allgemeinheit. Die Unfallhäufigkeit und die Umweltbelastung sind enorm. Motorrad fahren kann die, die daneben stehen, sehr unglücklich machen. Weil es nicht nur um ein nachrangiges Verkehrsmittel geht, schlagen die Wogen im Streit um Lärmminderung so hoch. Ein Ausgleich ist möglich. Allerdings muss die Motorradszene dafür ihren Preis zahlen.