Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)
 

Während bei der Sparkassengruppe also scheinbar pfiffige junge Menschen in der Social-Media-Abteilung arbeiten, zeigt ein Politiker in Baden-Württemberg, wie man im Internet auch mit sprachlicher Korrektheit punkten kann. Fast könnte man meinen, der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) regiere seine Alnatura-Metropole via Facebook. Mehr als 20 000 Menschen haben ihn in diesem Netzwerk abonniert. Ob es nur an seinem Facebook-Output liegt, dass er überregional viel stärker wahrgenommen wird als der grüne OB des deutlich größeren Stuttgart, Fritz Kuhn? Der hatte zwar eine Professur für sprachliche Kommunikation an der Merz-Akademie inne, setzt seine Sprache aber nur zur Fehlervermeidung ein.

Facebook selbst wird vorgeworfen, es reagiere auf Hasskommentare nicht ausreichend. Im Dezember wurde Boris Palmer in Mark Zuckerbergs Netzwerk aber für 24 Stunden gesperrt. Der Auslöser: Er hatte den Satz „Was wurde aus dem Mohrenkopf?“ gepostet. Sein Kommentar, als er wieder online sein durfte: „Wenn Facebook unseren Sprachgebrauch durch Sperren reglementiert, ist das der Anfang einer Zensur durch eine nicht erreichbare private Behörde.“